Seit 1986 thronen die beiden Bronzefiguren „Großes gesockeltes Paar“ weithin sichtbar vor dem Gebäude des Wort-und-Bild-Verlags in Baierbrunn. Geschaffen hat die Plastik der Bildhauer Lothar Fischer. Der Künstler, der als einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer nach dem Zweiten Weltkrieg gilt, stammte zwar aus Neumarkt in der Oberpfalz, er lebte und arbeitete aber bis zu seinem Tod 2004 lange Zeit in Baierbrunn. Anlässlich seines 20. Todestags ist nun eine so noch nie gezeigte Auswahl seiner eindrücklichen Werke in der Gemeinde zu sehen.
Fischer, geboren 1933, engagierte sich nach seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München in Künstlerkollektiven, insbesondere der von ihm mitbegründeten Gruppe Spur. Seinen Stil entwickelte er über die Jahrzehnte hin beständig weiter, so setzte er sich intensiv mit den bildnerischen Aspekten der Pop-Art auseinander, bevor seine Werke wieder an Strenge und Geschlossenheit gewannen.
Fischers großformatige Plastiken sind heute in vielen Städten im öffentlichen Raum präsent, etwa in Hamburg, Stuttgart, Lübeck oder Augsburg. In München erinnern sieben Arbeiten an den Künstler, unter anderem die tektonische Stele vor dem Landratsamt am Maria-Hilf-Platz.
Noch bis 3. November können Kunstinteressierte freitags von 15 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr Fischers Arbeiten im „Jägerhaus“, Burgstraße 5, bei freiem Eintritt betrachten. Die Witwe des Künstlers, Christel Fischer, wird Ende kommender Woche persönlich durch die Ausstellung führen, der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.