Baierbrunn:Volle Energie aufs Optimieren

Die Gemeinde fasst energetische Sanierungen und Brandschutzmaßnahmen beim Jugendtreff "Postwaggon" ins Auge sowie Photovoltaikanlagen auf Bauhof und Rathaus.

Von Udo Watter, Baierbrunn

Auch in der idyllischen, braven Isartalgemeinde Baierbrunn gibt es einen Hauch bunt-rebellischen Flairs. Der von Graffiti dekorierte Postwaggon am Wirtsfeld in Baierbrunn darf jedenfalls als "coole Location" gelten, wie Bürgermeister Patrick Ott (ÜWG) es ausdrückt. Der alte Eisenbahnwaggon, der einen offenen Jugendtreff für Kinder und Teenager aus den Gemeinden Schäftlarn und Baierbrunn unter Trägerschaft des KJR München Land beherbergt, ist allerdings im Unterhalt (im Verhältnis zur Nutzfläche) nicht ganz billig. Und überdies sind auch baldmöglichst energetische Optimierungs- und Brandschutzmaßnahmen erforderlich.

Bei einer Besichtigung und Bestandaufnahme der gemeindlichen Liegenschaften Baierbrunns durch das Institut für nachhaltige Energieversorgung GmbH (INEV) im Juni wurde auch der Postwaggon unter die Lupe genommen, dabei wurden Verbesserungen angeregt. Suboptimal ist etwa, dass der Waggon an der Heizung des benachbarten Sport- und Bürgerzentrums hängt und diese häufig länger laufen muss, weil der Wärmebedarf des Jugendtreffs aufgrund der schwachen (Gebäude-)hülle höher ist. Zu den Vorschlägen in punkto energetischer Sanierung gehört ein Rückbau des Warmwasseranschlusses sowie die Stilllegung des WCs. Zudem die Anbringung einer Außendämmung und der Austausch der Fenster.

Wegen der über Jahrzehnte gewachsenen Inneneinrichtung sei auch der Brandschutz zu überprüfen, ergab die Besichtigung. "Da wollen wir jetzt erst mal einen Fachmann beauftragen", erklärt Ott. Falls der signalisiere, dass das mit dem Brandschutz machbar sei, werde man anschließend die energetische Sanierung - nach Absprache mit der Gemeinde Schäftlarn - in Angriff nehmen. Ansonsten müsste man sich wohl nach einem alternativen Standort umsehen und den Postwaggon stilllegen. Das aber wollen die Mitglieder des Gemeinderats eigentlich nicht. "Der Postwaggon ist ja auch so was wie ein Aushängeschild für Baierbrunn", sagt Ott. Die Verwaltung wurde dementsprechend per Beschluss beauftragt, die nötigen Maßnahmen bei Brandschutz und energetischer Sanierung in die Wege zu leiten.

Das Thema Energie ist ja ohnehin - auch durch die jüngsten Vorgaben des Bundes - hochaktuell. Bei den zwei Juni-Besichtigungen standen weitere gemeindliche Liegenschaften wie das Rathaus und der Bauhof im Fokus. Bei den Vorschlägen geht es im Wesentlichen um Optimierungsmaßnahmen der Heizungsanlagen sowie die Prüfung der Realisierung von Photovoltaikanlagen auf Bauhof und Rathaus inklusive der Statik. Der Gemeinderat gab der Verwaltung einstimmig den Auftrag, dort tätig zu werden.

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