Süddeutsche Zeitung

Baierbrunn:Ein guter finanzieller Puffer

Von Claudia Wessel, Baierbrunn

Zwar steht ein Minus von 300 000 Euro bei der Gewerbesteuer im Haushaltsplan 2021 von Baierbrunn, doch hat dies keine negativen Folgen. Zum einen, versichert Bürgermeister Patrick Ott (Überparteiliche Wählergruppe), sei Kämmererin Vanessa Schlesies "mit Zahlen immer sehr vorsichtig", zum anderen habe der Bund mit 2,2 Millionen Euro aus dem Hilfsprogramm, das Gewerbesteuerausfälle ersetzt, dafür gesorgt, dass die Gemeinde finanziell sehr gut dastehe.

Die hohe Summe verdankt Baierbrunn laut Ott vor allem dem sehr guten Jahr 2017 mit hohen Gewerbesteuereinnahmen. Als Bemessungsgrundlage wird der Durchschnitt der vergangenen drei Jahre genommen. "Wir haben daher sehr solide Finanzen und einen guten Puffer", so Ott. Damit könne man die Projekte, die jahrelang nur sehr langsam vorangingen, nun realisieren: Umkleiden für die Sporthalle, den Kunstrasen für die Fußballer, das soziale Wohnprojekt in Buchenhain mit acht Wohnungen für Familien und die Erweiterung der Grundschule, die seit 2012 in Arbeit ist. Auch für die Nachmittagsbetreuung muss ein Raum geschaffen werden.

12, 9 Millionen Euro macht der Verwaltungshaushalt aus. An Gewerbesteuereinnahmen werden 4,5 Millionen Euro erwartet, 2020 waren es 4,8 Millionen. Auch die Einkommensteuereinnahmen sinken, von drei Millionen auf 2,8 Millionen. Die Kreisumlage dagegen steigt kommendes Jahr von 3,3 Millionen auf 4,3 Millionen Euro. Die Personalkosten werden um 440 000 Euro höher erwartet. 19,4 Millionen Euro hat die Gemeinde aktuell an Rücklagen, wobei 14,9 Millionen Euro aus dem Vorjahr übernommen wurden. 2,2 Millionen Euro kamen aus dem Haushaltsjahr 2020 dazu, und ebenso viel aus der Kompensationszahlung des Freistaats.

Auch was die langfristige Entwicklung der Finanzen betrifft, hat Ott keine Angst. "Unsere Firmen sind von der Coronakrise nicht berührt", sagte er. Die größten Gewerbesteuerzahler sind der Wort und Bild Verlag, das Kosmetik- und Seifenunternehmen Drom, seit vergangenem Sommer auch der Großhändler der Hersteller von Sportbekleidung BSTN. "Alles hochprofitable Unternehmen", freut sich der Bürgermeister. Im Sommer wird ein Laborunternehmen dazukommen.

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Quelle:
SZ vom 14.01.2021
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