Aying:Zweigleisig nach Großhelfendorf

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Der Bahnübergang in Großhelfendorf: Im Südabschnitt der S-7-Ost könnte ein Ausbau beginnen. (Foto: Claus Schunk)

SPD mahnt Umsetzung von Söders Versprechen an, Außenäste der S-Bahn zu stärken

Von Martin Mühlfenzl, Aying

Die Sozialdemokraten im Kreistag pochen auf eine schnelle Umsetzung des Versprechens von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), auf allen Außenästen der S-Bahn im Landkreis einen 20-Minuten-Takt herzustellen. Vor allem auf der Trasse der S 7 im Südosten sehen Fraktionssprecherin Ingrid Lenz-Aktas und die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche Handlungsbedarf und haben am Montag im Kreisausschuss gefordert, dass der Landkreis den zweigleisigen Ausbau zwischen Aying und Großhelfendorf bei der zuständigen DB Netz beantragt. Dieser sei notwendig, um "den Begegnungsverkehr und die Betriebssicherheit" zu gewährleisten, sagte Ganssmüller-Maluche.

Der etwa 5,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen Aying und Großhelfendorf eigne sich besonders für den Ausbau, argumentiert die SPD-Kreistagsfraktion "Hier existieren keine baulichen Hindernisse, es ist flaches Land, es gibt keinen Bachlauf und keine Bebauung. Folglich ist man an der unteren Grenze der Ausbaukosten", heißt es. Lenz-Aktas und Ganssmüller-Maluche schätzen die Kosten auf etwa 40 Millionen Euro; damit wäre aus Sicht der SPD der 20-Minuten-Takt bis zum Endhaltepunkt Kreuzstraße realisierbar.

Darüberhinaus fordern die Sozialdemokraten zusätzliche Fahrten auf dem Außenast der S 7 im Westen im Isartal zwischen Höllriegelskreuth, Ebenhausen/Schäftlarn und Wolfratshausen. Auch in diesem Fall müsse der Landkreis bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft darauf hinwirken, dass das Angebot erweitert wird. Landrat Christoph Göbel (CSU), sagte Ganssmüller-Maluche, müsse auch den Druck auf den Freistaat und Ministerpräsident Söder erhöhen. "Im Haushalt des Landtags ist noch nicht gesichert, dass 15 Millionen zur Verfügung stehen", sagte die Ismaningerin - diese Summe hatte Söder im Zuge der zähen Verhandlungen um die MVV-Tarifreform in Aussicht gestellt, um möglichst schnell eine Taktverdichtung zu erreichen. Darüberhinaus hatte der Ministerpräsident angekündigt, der Freistaat werde jährlich 35 Millionen in das MVV-System stecken, um Ticketpreise - vor allem Monats- und Zeitkarten - günstiger zu gestalten.

Unterstützung erhielt die SPD-Fraktion von Markus Büchler, Kreisrat und Landtagsabgeordneter der Grünen, der daran erinnerte, die versprochenen 15 Millionen sollten "mehr oder weniger ab sofort" zur Verfügung stehen. "Da müsste es sich ja um ein ganz erhebliches Paket handeln", sagte Büchler. CSU-Fraktionssprecher Stefan Schelle mahnte die von einem zweigleisigen Ausbau betroffenen Kommunen, ausreichend finanzielle Rücklagen bereit zu halten, schließlich kämen auf die Gemeinden etwa bei Umbau von Bahnsteigen oder auch beim Grunderwerb erhebliche Kosten zu.

© SZ vom 20.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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