Elegant und doch gigantisch muten die riesigen Rotorblätter an, die seit zwei Tagen an dem eigens geschaffenen, provisorischen Parkplatz kurz vor dem Ayinger Ortsteil Peiß liegen. Die drei stählernen Ungetüme werfen Fragen auf: Wie lange werden sie dort liegen bleiben – und vor allem wo kommen sie hin? Die Auflösung: Die Rotoren und die nicht minder beeindruckenden Bauteile des Stahlturms, die hier eingelagert sind, gehören nicht zum Ayinger Windrad, das in den kommenden Wochen in Monaten im Hofoldinger Forst entstehen wird.
Die Komponenten werden ein paar Kilometer weiter südöstlich der Gemeinde Aying verbaut. Dort wird im Ortsteil Großhöhenrain der Gemeinde Feldkirchen-Westerham das erste Windrad im Landkreis Rosenheim errichtet. Und zwar eine Windenergieanlage baugleicher Art wie sie auf Ayinger Flur entstehen wird – nur eben etwas früher: Mehr als 250 Meter hoch, tausende Tonnen schwer und in der Lage, Strom für mehrere Tausend Haushalte zu produzieren.
Anders als im Hofoldinger Forst, wo auch auf Otterfinger und Sauerlacher Flur je ein Windrad gebaut wird, können die Bauteile für Großhöhenrain aber nicht über die Autobahn angeliefert werden. Sie müssen über enge Straßen von Peiß bis nach Höhenrain transportiert werden – und zwar mit einem sogenannten Selbstfahrer. Auf diesem stehen die Rotorblätter schräg und können dadurch auch um enge Kurven kommen. Bis zum Donnerstag, 31. Oktober, kann es daher auf der Staatsstraße 2078 immer wieder zu Komplettsperrungen kommen. Die Rotorblätter werden in den Nächten abtransportiert.