Autobahnring:Autobahnkreuz München-Ost wird zur Staufalle

Autobahnring: Bauarbeiten auf der A 99 sind die Autofahrer schon gewöhnt. Nach dem Ausbau soll es endlich schneller rollen.

Bauarbeiten auf der A 99 sind die Autofahrer schon gewöhnt. Nach dem Ausbau soll es endlich schneller rollen.

(Foto: Claus Schunk)
  • Mitte März beginnt der Abbruch der Brücke der A 94 über die A 99 am Autobahnkreuz München-Ost.
  • Bei laufendem Betriebes soll die Brücke in den kommenden drei Jahren komplett neu gebaut werden.
  • Die Autobahndirektion weist darauf hin, dass es im März und April zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen wird.

Von Martin Mühlfenzl

Von Samstag, 18. März, an erfolgt einer der gravierendsten Eingriffe im Zuge des Ausbaus des Münchner Autobahnrings. An diesem Wochenende beginnt der Abbruch der Brücke der A 94 über die A 99 am Autobahnkreuz München-Ost, die in den kommenden drei Jahren komplett neu aufgebaut wird - bei laufendem Betrieb und mit der Vorgabe, dass alle durchgehenden Fahrspuren während der Bauarbeiten geöffnet bleiben. Dieses Ziel hat sich die für die Arbeiten verantwortliche Autobahndirektion Südbayern selbst auferlegt.

Die Passauer Autobahn mit der vierspurigen Brücke samt einem Netz aus Zubringern über die Ostumfahrung der A 99 stellt die wichtigste Zubringertrasse aus dem östlichen Freistaat in Richtung Landeshauptstadt dar. Das Bauwerk sei nicht nur in die Jahre gekommen, schreibt Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion Südbayern, sondern habe das Ende seiner Lebensdauer erreicht.

"Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hat gezeigt, dass eine Generalsinstandsetzung der alten Brücke nicht mehr wirtschaftlich ist", so Seebacher. "Der Abbruch und Neubau der Brücke wird bis Ende 2019 abgeschlossen und einschließlich aller Verkehrsführungen rund 35 Millionen Euro kosten."

In diesem Jahr sind zunächst die sogenannten Verteilerfahrbahnen der A 94 dran. Diese Abschnitte regeln den Verkehrsfluss zu den Ausfahrten der Passauer Autobahn in Richtung Autobahnkreuz München-Nord, respektive in Richtung Salzburg - und natürlich ebenso von der A 99 kommend Richtung München und Passau.

Der Abbruch dieser Bauten erfolgt an den letzten beiden Wochenenden im März und am ersten Wochenende im April jeweils von Freitagabend, 20 Uhr, bis Montagmorgen um 6 Uhr. Hierfür laufen derzeit bereits die Vorbereitungen. Erst in den kommenden beiden Jahren - also 2018 und 2019 - erfolgt dann der Abbruch der Hauptfahrbahnen über die A 99 und deren Wiederaufbau.

In diesen Tagen werden laut Autobahndirektion sogenannte Baken aufgestellt, die den Verkehrsteilnehmern die neu geregelten Ausfahrten frühzeitig anzeigen. Zudem werden gelbe Baustellenmarkierungen auf der Fahrbahn aufgebracht, Betonschutzwände aufgestellt sowie die ersten Baustellenzufahrten angelegt und auf der Brücke stellenweise die Fahrbahnen verbreitert.

Die Aufteilung des Abbruchs in mehrere Abschnitte nach "einem ausgeklügelten System", wie Pressesprecher Seebacher betont, sei notwendig, um den Verkehr durchgehend aufrecht erhalten zu können. "Unvermeidliche Spursperrungen" will die Autobahndirektion nach Möglichkeit in verkehrsarme Zeiten verlegen.

Die Behörde macht aber auch deutlich, dass es während der Abbrucharbeiten trotzdem zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen wird. An diesen drei Wochenenden sollten Verkehrsteilnehmer das Autobahnkreuz München-Ost großräumig umfahren oder nicht notwendige Fahrten ganz vermeiden.

Neuerungen für Autofahrer auch auf der Ostumfahrung der A 99

Stockt der Verkehr auf der A 94, wird er sich andere Ventile suchen - und dies kann Konsequenzen bis in die Landeshauptstadt hinein haben. Denn die natürlichen Ausweichtrassen sind einerseits die Bundesstraße 304 südlich der A 94 über Haar und Trudering bis nach Berg am Laim. Andererseits die Hohenlindner und Münchner Straße nördlich der Autobahn durch Feldkirchen und in der Folge weiter ab der Messestadt die Riemer Straße nach Bogenhausen.

Gerade in den Hauptverkehrszeiten ist die B 304 bereits ab Haar übermäßig belastet und ein Vorankommen bis in die Kreillerstraße in Berg am Laim nur im Stop-and-go-Verkehr möglich. Die Hoffnungen der Autobahndirektion ruhen nun darauf, dass an den Wochenenden deutlich weniger Verkehr unterwegs sein wird als unter der Woche.

Auf Neuerungen müssen sich die Verkehrsteilnehmer von Mitte März an zudem auf der Ostumfahrung der A 99 zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und der Isarbrücke einstellen. Dort wird der gesamte Verkehr mit allen sechs Fahrspuren nach der Umstellung auf der Südfahrbahn in Richtung Salzburg geführt.

Bis Ende des Jahres wird die Fahrbahn auf der gegenüberliegenden Seite im Zuge des achtspurigen Ausbaus der A 99 auf vier Fahrspuren erweitert - begleitend werden in diesem Bereich vier Brücken abgebrochen und neu gebaut. Radfahrer müssen sich dabei von 24. März bis voraussichtlich 10. April auf eine Sperrung der Staatsstraße 2350 (ehemals B 11) unter der A 99 einstellen - es wird eine lokale Umleitung eingerichtet.

Von Ende März an wird von der Autobahndirektion zudem der Abbruch der alten Brücke der B 471 über die A 99 bei Aschheim vorbereitet. Anfang April wird die B 471 in diesem Bereich komplett gesperrt; der Verkehr wird dann über die A 99 und die Anschlussstellen Kirchheim und Aschheim/Ismaning umgeleitet. Die Brücke selbst wird voraussichtlich Ende April abgerissen. All diese Maßnahmen sind Teil des achtspurigen Ausbaus der A 99, der bis zum Autobahnkreuz München-Süd reichen soll.

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