Autobahn-Südring:OB-Kandidatin wie "Axt im Wald"

Naturschützer kritisieren Äußerungen Franks

Mit Erstaunen hat der Bund Naturschutz (BN) nach eigenen Worten die Äußerungen der Münchner Kommunalreferentin Kristina Frank zur Kenntnis genommen, mit denen diese versuche, einen Südring der A 99 wieder ins Gespräch zu bringen. Die BN-Kreisgruppe München verurteilt insbesondere, dass Frank, die nächstes Jahr für die CSU Münchner Oberbürgermeisterin werden will, "die Axt an die Münchner Erholungs- und Klimaschutzwälder legt, statt sich schützend vor diese zu stellen". Kristina Frank sei als Kommunalreferentin auch Chefin der städtischen Wälder, heißt es in einer Pressemitteilung des BN. "Ihr oberstes Ziel müsste sein, diese vor Zerstörung zu schützen."

Stattdessen wolle Frank diese für eine Autobahn mitten durch die Erholungslandschaften im Münchner Süden opfern. Dabei wäre das Opfer völlig umsonst: Zusätzlicher Verkehr würde sich in bisherige Ruheräume ergießen, während der Mittlere Ring weiterhin dicht wäre, argumentieren die Naturschützer. "Die Erholungslandschaften würden umsonst geopfert", warnt Manfred Siering, der stellvertretende BN-Kreisvorsitzende aus Grünwald. "Der Autobahn-Südring wäre eine Umweltzerstörung ersten Grades." Frank sei der Erhalt der grünen Lunge Münchens offenbar völlig egal. "Wir brauchen nicht mehr Straßen, sondern mehr Wälder", so Siering.

Mit ihrem Vorstoß in Sachen Süd-Autobahn treibt Frank nach Ansicht des BN einen Keil zwischen Stadt und Landkreis München. Dabei ignoriere sie die Ergebnisse von Verkehrsuntersuchungen, wonach es durch den Südring zu keinem dauerhaften positiven Effekt innerhalb der Stadt kommen würde. "Von einer OB-Kandidatin muss man mehr Weitblick erwarten können", so der stellvertretende BN-Geschäftsführer Martin Hänsel.

© SZ vom 08.11.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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