Ausflugstipps im Landkreis München:Nichts wie raus

Endlich Frühling! Für das letzte Osterferienwochenende versprechen die Meteorologen Sonnenschein und milde Temperaturen. Die SZ-Redaktion hat dazu passend einige Ausflugsziele im Landkreis zusammengestellt - vom Deininger Weiher bis zum Schleißheimer Schloss.

Deininger Weiher

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(Foto: Angelika Bardehle)

Eines der schönsten Ausflugsziele, die der an attraktiven Freizeitmöglichkeiten ohnehin reiche Münchner Süden zu bieten hat, ist 300 Meter lang, 100 Meter breit und bis zu 26 Meter tief: Der idyllisch im Gleißental gelegene Deininger Weiher, ein Moorsee mit Badequalität, zieht zu jeder Jahreszeit Ausflügler an. Aber so faszinierend das Farbenspiel im bunten Herbst und so reizvoll das Eisstockschießen im Winter sein mögen, die größte Anziehungskraft übt das Gewässer an sonnigen Tagen aus, wenn sich der Ausflügler nach einem Sprung ins Wasser auf der Liegewiese von der Sonne bescheinen lassen oder im Freizeitlook die Umgebung erkunden kann. An dem Moorsee unweit von Großdingharting laden Spazier- und Wanderwege zum Füßevertreten ein. Unmittelbar am Weiher steht das Waldhaus - ein traditionsreicher Gasthof, in dem die Familie Tschurtschentaler aus Südtirol die kulinarische Richtung vorgibt. Toiletten, Duschen und Parkplätze sind vorhanden.

Isartal

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(Foto: Claus Schunk)

Wer an einem schönen Wochenende die Stadt auf dem Fahrrad Richtung Süden verlässt, der wird nicht gerade als Lonesome Cowboy in die Pedale treten. Besonders der Isarradweg ist viel befahren und sehr beliebt - es ist ja auch eine besonders hübsche Strecke. Wenn man sich am linken Flussufer fortbewegt, kann man entweder das Isarhochufer wählen und nach Verlassen der Stadtgrenze (Prinz-Ludwigs-Höhe) dem Radweg Richtung Wolfratshausen folgen. Bevor der Pedaleur den Pullacher Ortskern erreicht, passiert er die Waldwirtschaft mit ihrem Biergarten. Auf der folgenden Strecke bis Pullach und weiter über Buchenhain nach Baierbrunn eröffnen sich immer wieder schöne Blicke zum Fluss hinunter. Von Hohenschäftlarn geht's dann rasant links hinab, an Kloster und Klostergaststätte vorbei, rüber ans andere Ufer und übers Gasthaus zur Mühle mit der großen Floßrutschn zurück nach oben über Straßlach und Grünwald. Oder man bleibt bei der Tour gen Süden erst mal eine Weile unten am Wasser, radelt am Damm zwischen Fluss und Kanal entlang - ein kleiner Übergang kurz hinter der Großhesseloher Brücke kann hierfür genutzt werden. Schöne Perspektiven tun sich beim Blick nach oben auf: das Pullacher Bürgerhaus mit seiner Glasfassade oder auf der anderen Seite die Burg Grünwald. Hinter Höllriegelskreuth geht's wieder direkt am Flussufer entlang und später durch den Wald steil nach oben bis Hohenschäftlarn. Auf dem Damm zwischen Pullach und Höllriegelskreuth kann man freilich auch spazieren gehen. Nicht als einsamer Wanderer, aber im Bewusstsein,auf einem hübschen Fleckchen Erde zu flanieren. Foto: Der Waldgasthof Buchenhain bei Baierbrunn.

Grünwalder Sauschütt

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(Foto: Claus Schunk)

Neben einer Wildsau die Nase in die Sonne strecken oder im Klang-Labyrinth der Frühlingslaune freien Lauf lassen - im Walderlebniszentrum Grünwald ist so einiges geboten. Auf rund 2,8 Kilometern können Besucher auf einem Walderlebnispfad experimentieren oder auch einfach nur die frische Waldluft genießen. Zu insgesamt zwölf Stationen führt der Pfad, jede birgt eine andere Erfahrung: Auf dem Tastpfad kann man barfuß den Wald erfühlen, an einer anderen Station erzählt eine Eiche ihre Geschichte. Und natürlich sollte genügend Zeit eingeplant werden, um die Wildschweine beim Wühlen und Wälzen zu beobachten. Frischlinge gibt es keine dieses Jahr - den Bachen wurden die Keiler genommen, sonst wären es zu viele fürs Gehege geworden. Daneben fesselt die Pilzausstellung in einem kleinen Pavillon, in der man in die Dunkelheit derunterirdische Welt eintauchen und den Pilzen bei ihrer Entwicklung folgen kann. Wen nach all den Eindrücken der Hunger überkommt, der kann sich in der Cafeteria des Walderlebniszentrums stärken. Auf die Kinder warten dort Waffeln frisch aus dem Waffeleisen. Das Walderlebniszentrum liegt an der Sauschütt in Grünwald und ist am Wochenende von 11 bis 16.30 Uhr geöffnet.

Schloss Schleißheim

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(Foto: Robert Haas)

Gerade jetzt lohnt es sich, in der barocken Gartenanlage von Schloss Schleißheim lustzuwandeln. In den ornamental angeordneten Blumenrabatten erheben sich Hunderte von majestätischen Kaiserkronen. Sie werden bewundert vom tausendfach vertretenen Fußvolk, Stiefmütterchen in gelb, lila und weiß und puscheligen Bellis. Am idyllischen Kanal kommen ab und zu Schwäne oder Gänse vorbei und die Lindenbäume der alten Alleen schlagen bald aus, auch die Obstbäume warten ungeduldig darauf, ihr rosa-weißes Kleid überzuwerfen. Das alles mit der Aussicht auf die wundervollen Prachtbauten, die Kurfürst Max Emanuel einst ein angemessenes Domizil boten. Und wer neugierig auf den ehemaligen Hausherrn und die Sitten seiner Zeit ist, kann sich den Sonderführungen im Schloss anschließen. Die gibt es auch für Kinder, an diesem Sonntag beispielsweise entdeckt Museumspädagogin Anita Heft gemeinsam mit ihnen "Götter, Helden, kluge Frauen. Versteckte Botschaften in griechischen Heldengeschichten", die sich in der Bemalung an den Decken finden (Anmeldung siehe Seite R13). Doch Besucher können sich auch einfach ein schönes Platzerl auf einer Bank suchen und das Summen und Surren rundherum beobachten, ein kurzweiliger Zeitvertreib. Und immer wieder schön. Zu erreichen ist das Schloss Schleißheim am Max-Emanuel-Platz über die B471 oder die B13, es stehen mehr als 100 kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

Kloster Schäftlarn

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(Foto: Manfred Neubauer)

Wanderer können in Schäftlarn auf den Pfaden des Jakobwegs wandeln. Von hier sind es noch 2572 Kilometer bis zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Vom Kloster Schäftlarn aus verläuft die Strecke entlang der Isar und Loisach über Wolfratshausen. Für einen kleineren Spaziergang bietet sich auch der Schäftlarner Klosterforst an. Die Benediktinermönche geben bei der Nutzung des Waldes besonders auf geschützte Tierarten acht. Vor allem jetzt im Frühling ist die Chance groß, einige seltene Tiere wie die Gelbbauchunken zu beobachten. Nach dem Spaziergang können Wanderer auf der Sonnenterrasse des Klosterbräustüberls (täglich geöffnet von 10 bis 22 Uhr) einkehren. Wer im Anschluss noch ein Mitbringsel sucht, wird im Klosterladen fündig. Neben Honig und Bienenwachskerzen aus eigener Herstellung können Besucher auch selbst gebrannte Schnäpse und Liköre der Schäftlarner Mönche erstehen. Der Klosterladen hat am Samstag von 14 bis 17 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Fröttmaninger Heide

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(Foto: Stephan Rumpf)

Licht, Luft und Weite, das sind die Wohlfühlfaktoren der Fröttmaninger Heide zwischen Freimann, Garching und Oberschleißheim. Direkt vor der Haustüre Münchens mit mehr als 330 Hektar eine der größten Grasheiden Mitteleuropas. Der südliche Teil soll bald Naturschutzgebiet werden, doch auch die nördlichen Teile lassen sich hervorragend zu Fuß und per Rad erkunden. Doch es gilt, auf Schilder zu achten und auf den Wegen zu bleiben, noch sind nicht alle Areale auf Munitionsrückstände geprüft, schließlich handelt es sich um ein ehemaliges Bundeswehrgelände. Gerade strecken sich die ersten Blühpflanzen aus den noch braunen Wintergräsern, die lila Küchenschelle, das gelbe Adonisröschen, Schlüsselblumen. Mit etwas Glück hoppelt auch ein verspäteter Osterhase vorbei, der fühlt sich hier dank vieler Kräuter besonders wohl. Auf dem extrem nährstoffarmen und trockenen Heideboden haben viele seltene Pflanzen und Tiere überlebt: Graue Skabiose, Backenklee oder Kugelblume, von denen wiederum seltene Schmetterlinge leben, etwa die Karden-Sonneneule oder der Zweibrütige Dickkopffalter, seltene Heuschrecken und Käfer. Ihnen begegnet man derzeit noch nicht, die ersten Zitronenfalter wurden aber schon gesichtet. Einkehrmöglichkeiten gibt es nicht, Brotzeit ist also angeraten. Zu erreichen ist die Heide über die U6, Haltestelle Fröttmaning oder Garching-Hochbrück.

Bergtierpark Blindham

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(Foto: Claus Schunk)

Wildschweinrotten suhlen sich im Schlamm, aus der Ferne röhrt ein Hirsch, ein niedliches Lamm ruft nach seiner Mutter und vom Sandkasten dringt helles Kinderlachen bis auf die Sonnenterrasse, von der aus die Eltern ihren Nachwuchs bestens im Blick haben- willkommen im Bergtierpark Blindham. Rund 30 Kilometer südöstlich von München gelegen, bietet der Park auf 250 000 Quadratmetern Freizeit-Aktivitäten für die ganze Familie. Wer Tiger und Elefanten erwartet, wird ebenso enttäuscht wie jene, die glauben, für fünf Euro Eintritt (Kinder: 4 Euro) Riesenrad und Achterbahn präsentiert zu bekommen. Das Angebot in Blindham ist klein, aber fein. Neben ausgewachsenen Wildtieren wie Mufflons, Damwild, Rotwild und Wildschweinen sind auch verschiedene Haustierarten im Park vertreten, etwa das Braune Bergschaf, das Schwäbisch Hällische Landschwein oder die Walliser Schwarzhalsziege. Futter für die Tiere kann selbst mitgebracht oder am Eingang erstanden werden. Auf die Kinder warten Kletterkugel, Drehkarussell, Hüpfberg, Riesen-Trampolin, Seilbahn, Spielbagger und Bungee-Trampolin. Ergänzt wird das Erlebnis durch diverse im Wald verstreute Mitmach-Stationen, Rätsel und Schnitzereien. Öffnungszeiten: täglich 9 bis 20 Uhr, Kassenschluss: 18 Uhr.

Antikmarkt Keferloh

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(Foto: Claus Schunk)

Es gibt diese perfekten Orte, an denen jeder seine Erfüllung finden kann. Orte, an denen Frauen schlendern, stöbern und shoppen können, während ihre Männer im Sonnenschein eine Halbe genießen. Und Kinder toben derweilen über den Spielplatz, klettern oder jagen mit einem Ball auf der grünen Wiese hinterher. Es ist auf Gut Keferloh freilich auch erlaubt, die Zeit miteinander zu verbringen, besonders an diesem Sonntag, 3. April. Dann nämlich hat einer der schönsten Biergärten des Landkreises geöffnet und nebenan bieten beim Antik- und Raritätenmarkt Händler ihre - natürlich - einzigartigen Stücke feil. Platz gibt es auf dem Gelände genügend, auch einen Parkplatz muss man nicht lange suchen. Die Preise im Biergarten sind noch moderat, auch beim Antikmarkt mit einer Grundgebühr von zehn Euro (in der Halle 15 Euro). Alle wichtigen Informationen für Händler, Käufer, Schnäppchenjäger und Biertrinker gibt es auf der Homepage www.antikmarkt-keferloh.com.

Ismaninger Speichersee

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(Foto: Florian Peljak)

Unter Vogelbeobachtern und Hobby-Ornithologen gilt der Speichersee als eines der interessantesten Gebiete im weiten Umkreis. In dem Europareservat lassen sich viele verschiedene Entenarten entdecken, manchmal sind auch Silberreiher, Gänse, Zwergmöwen oder sogar Seeschwalben darunter. Am Isarkanal lässt sich auch der Eisvogel gut beobachten. Auch für Spaziergänger zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist das Gelände zwischen Aschheim und Ismaning reizvoll. Für Radler bietet sich eine Rundfahrt an, ausgehend etwa vom S-Bahnhof Unterföhring oder Ismaning bis ins Naturschutzgebiet. Fußgänger können ihren Spazierausflug beispielsweise von der Finsinger Alm im Norden des Speichersees aus starten - an dem ehemals als Arbeiterkantine erbauten Standort lässt es sich nach einer ausgedehnten Runde auch einkehren.

Kugler Alm

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(Foto: Claus Schunk)

Nicht nur nach Rom führen dem berühmten Sprichwort zufolge alle Wege. Es gibt auch vielfältige Möglichkeiten, einen der berühmtesten Biergärten der Region München anzusteuern: Per Auto und S-Bahn, die gleich gegenüber in Furth hält. Und natürlich mit dem Radl. Womit wir bei der Legende wären, die besagt, dass hier, am Rande der Gemeinde Oberhaching direkt am Perlacher Forst, im Jahre 1922 die Radler-Mass erfunden wurde. Und zwar weil dem damaligen Wirt, Franz-Xaver Kugler, wegen der Hitze an diesem Tag das Bier auszugehen drohte und er es deshalb mit Zitronenlimonade mischte. Ein alter Hut, denn dieses Mixgetränk war bereits mindestens 20 Jahre vorher bekannt. Aber ein durchaus gelungener früher Marketing-Gag, den die Kugler-Alm eigentlich gar nicht nötig hätte: Idyllisch ist es hier, etwa im Obstgarten, der ein bisserl versteckt im hinteren Bereich liegt. Der Spielplatz bietet jede Menge Abwechslung für den Nachwuchs. Und die Speisekarte birgt so manches Schmankerl, vor allem die "Auszog'nen", frisch in heißem Fett gebackene Schmalznudeln, haben eine breite Anhängerschaft.

© sz vom 02.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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