Ausbau der A 99:CSU streitet über Südring

Der Ausbau der A 99 ist bis 2020 "nicht machbar". Horst Seehofer hat sich jetzt gegen den Beschluss der Münchner CSU gestellt. Die hatte sich vorher klar für den Südring ausgesprochen.

Marco Völklein

In der Diskussion um den Lückenschluss der Autobahn A 99 im Münchner Südwesten hat sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gegen einen Beschluss der Münchner CSU gestellt. Bei einer Besprechung, an der am Dienstag Seehofer, die drei CSU-Minister Georg Fahrenschon (Finanzen), Joachim Herrmann (Innen) und Markus Söder (Umwelt) sowie mehrere CSU-Landtagsabgeordnete teilnahmen, einigten sich die Politiker darauf, dass der Südring zwar "grundsätzlich denkbar, in diesem Jahrzehnt aber nicht machbar ist". Der Vorstand der Münchner CSU hatte sich am Montag noch deutlich für die Autobahntrasse stark gemacht.

Stau auf der A 99

Der Südring soll die Lücke zwischen den Autobahnen A 96 bei Gräfelfing und A 995 bei Taufkirchen schließen.

(Foto: ag.ddp)

Der Südring soll die Lücke schließen zwischen den Autobahnen A 96 bei Gräfelfing und A 995 bei Taufkirchen. Mitte Mai hatte die Oberste Baubehörde eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, die zwei mögliche Varianten vorsieht. Seither diskutieren Politiker und Bürger in und um München über das geplante Projekt.

Auch innerhalb der CSU tobt der Streit: So hatte sich der Bezirksvorstand der Münchner CSU am Montag klar für den Südring ausgesprochen. Das Projekt dürfe "nicht von vorneherein zum Scheitern verurteilt werden", erklärte Münchens CSU-Chef Otmar Bernhard. "Sehr erleichtert" zeigte sich dagegen die CSU-Landtagsabgeordnete für den Landkreis München-Süd, Kerstin Schreyer-Stäblein, die seit Jahren gegen die Trasse kämpft, nach dem Beschluss der CSU-Runde bei Seehofer. "Jedem, der das Thema realistisch betrachtet, muss klar sein, dass der Südring in diesem Zeitraum nicht machbar sein wird", so die CSU-Abgeordnete. "Und wir sollten klug genug sein, den Plan in den Jahren danach auch nicht umzusetzen."

Selbst Ernst Weidenbusch, CSU-Abgeordneter für den Landkreis München-Nord, spricht sich gegen den Südring aus. Und das, obwohl die A 99-Studie eine - wenn auch sehr kleine - Verkehrsentlastung für den Münchner Nordosten prognostiziert: "Wir schaffen bei uns keine Entlastung, wenn wir irgendwo anders eine Belastung schaffen." Weidenbusch plädiert stattdessen dafür, den Lärmpegel entlang besonders beanspruchter Abschnitte der A 99 im Münchner Osten durch Flüsterasphalt oder einen Lärmschutzdeckel zu senken.

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