Die Gemeindeverwaltung in Grünwald bereitet den nächsten Standort für eine Traglufthalle im Landkreis vor. Die Großunterkunft für Asylbewerber wird im Grünwalder Forst auf der Rodungsinsel Wörnbrunn entstehen; dort sollen wie in den anderen Hallen auch gut 300 Menschen eine Unterkunft finden.
Ursprünglich war das Bavaria-Film-Gelände als Standort im Gespräch gewesen. Diese Überlegungen haben sich nun aber zerschlagen, wie das Landratsamt mitteilte. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bavaria Film GmbH, Christian Franckenstein, betonte zwar, sein Unternehmen stehe "für weitere mögliche Diskussionen zukünftig unverändert offen zur Verfügung". Nach seinem Informationsstand hätten die Betreiber der Traglufthalle jedoch letztlich "die zur reibungslosen Durchführung von Film- und Fernseharbeiten notwendigen Geräuschgrenzen nicht gewährleisten" können.
Nun wird das Vorhaben auf einem gemeindlichen Grundstück auf der Rodungsinsel Wörnbrunn umgesetzt, das die Gemeinde dem Landkreis für diesen Fall bereits als Ausweichvariante angeboten hatte. "Wir haben bereits alle notwendigen Schritte unternommen, um das Landratsamt München zu unterstützen", versichert Grünwalds Zweiter Bürgermeister Stephan Weidenbach (CSU), der aktuell die Geschäfte im Rathaus führt. Der Gemeinderat hat dem Standort bereits zugestimmt, nun muss die Kommune noch dafür Sorge tragen, dass alle nötigen Anschlüsse installiert werden. Strom und Wasser seien bereits vorhanden, teilt die Gemeinde mit, lediglich an das Abwassernetz muss das Gelände noch angeschlossen werden. Hierbei hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, auf eigene Kosten einen Kanalanschluss verlegen zu lassen, wenn der Landkreis das Grundstück pachtet.
Nach aktuellem Stand plant das Landratsamt, sieben Traglufthallen im Landkreis aufzustellen. Sie sollen je für maximal ein Jahr als Notunterkunft dienen, bis für die Flüchtlinge ausreichend feste Unterkünfte errichtet sind.