Asylbewerber:7500 statt 9000

Landkreis München korrigiert Flüchtlingszahlen nach unten

Gemeinsam mit den Bürgermeistern der 29 Kommunen des Landkreises hat sich Landrat Christoph Göbel (CSU) darauf verständigt, die Planzahl von unterzubringenden Flüchtlingen von bisher 9000 auf 7500 bis Ende des Jahres zu reduzieren. Göbel selbst spricht von einer "vorsichtigen" Anpassung. Die tatsächliche Entwicklung bei den nach Deutschland kommenden Schutzsuchenden sei nicht vorhersehbar und müsse gut im Auge behalten werden, sagt der Landrat: "Notfalls sind die Zahlen abermals zu korrigieren."

Mit Beginn der Osterferien hat im Landkreis ein leichtes Durchschnaufen bei allen Beteiligten eingesetzt, da den Städten und Gemeinden seitdem kaum mehr Flüchtlinge zugewiesen werden. Aufgrund der derzeit ausgesetzten Neuzuweisung durch die Regierung von Oberbayern konnte der Landkreis auch die letzte belegte Turnhalle der FOS/BOS in Unterschleißheim wieder freigeben.

Derzeit leben im Kreis 4500 Schutzsuchende - daher geht das Landratsamt nunmehr davon aus, zusätzlich 3000 Flüchtlinge unterbringen zu müssen. Das entspricht einer Zuweisung von etwa 80 Menschen pro Woche. Dennoch erwarten die Bürgermeister und der Landrat, dass die Flüchtlingszahlen "wieder erstarken". Auch durch die Zuweisung von noch nicht registrierten Flüchtlingen, deren Gesamtzahl bundesweit auf bis zu 500 000 geschätzt wird.

Mit der Neuberechnung ändert sich freilich auch die Quotierung: Ottobrunn etwa muss dem neuen Spiegel zufolge statt 567 (Stand: 21. März) bis Ende des Jahres 472 Asylbewerbern eine Unterkunft bieten, In Unterschleißheim sind es nun 608 (März: 730) und in Pullach 201 statt bisher 242. Landrat Göbel mahnt aber, der Bau ordentlicher Unterkünfte müsse unvermindert weitergehen. Alle Daten sind auf der Homepage des Landkreises einzusehen (www.landkreis-muenchen.de/asyl).

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