Süddeutsche Zeitung

Energiewende:Aschheim hat Platz für bis zu fünf Windräder

Die Gemeinde will zwei mögliche Standorte näher auf ihre Eignung untersuchen lassen.

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Bis zu fünf Windräder könnten sich theoretisch einmal auf dem Gebiet der Gemeinde Aschheim drehen. Zumindest hat das eine Potenzialanalyse der Energieagentur Ebersberg-München ergeben. Die Energieagentur hat in dem gut 28 Quadratkilometer großen Gemeindegebiet zwei mögliche Bereiche für Windkraftanlagen ausgemacht: Zwischen den beiden Ortsteilen Dornach und Aschheim könnte ein, unter Umständen auch noch ein zweites Windrad Platz haben. Diese Vorstellung sahen große Teile des Gemeinderats in der Vergangenheit skeptisch, auch aus ästhetischen Gründen. Daneben sehen die Experten nördlich des Autobahnrings A 99 unweit der Anschlussstelle Aschheim-Ismaning gutes Potenzial. Auf den derzeit vor allem landwirtschaftlich genutzten Flächen könnten laut Berechnung der Energieagentur bis zu drei Windkraftanlagen errichtet werden.

Hintergrund ist das neu beschlossene bundesweite "Wind-am-Land-Gesetz", das im Februar in Kraft tritt und nach dem bis zum Jahr 2027 in Bayern 1,1 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen angezeigt werden müssen; bis 2032 steigt diese Quote auf 1,8 Prozent. Für die Region rund um München bedeutet das etwa 400 Windräder und die Gemeinden sind aufgefordert, mögliche Standorte beim Regionalen Planungsverband zu melden.

Um konkrete Entscheidungen für oder gegen die beiden möglichen Gebiete in Aschheim treffen zu können, bedürfte es konkreter Messungen des Windpotenzials sowie einer Umweltprüfung. Bevor die Aschheimer Kommunalpolitiker diese kostspieligen nächsten Schritte einleiten, wollen sie jedoch von der Energieagentur eine genauere Kostenabschätzung sehen. Zudem will die Gemeinde die Bereitschaft der Eigentümer der möglichen Standorte erkunden. Weiter wird Aschheim mit den Nachbargemeinden Feldkirchen und Kirchheim das Gespräch suchen, die von den Windrädern zumindest mittelbar betroffen wären, um Kooperationen auszuloten. Bei der Geothermie arbeiten die drei Kommunen zusammen.

Eine Entscheidung, ob sich in Aschheim in näherer Zukunft ein Windrad dreht, wird der Gemeinderat frühestens im neuen Jahr treffen. Im Umweltausschuss herrschte Einigkeit, die Bürger frühzeitig in den Prozess einzubeziehen.

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