Aschheim:Ungeklärte Kostenfrage

Gemeinderat vertagt Entscheidung über Umbau des alten Rathauses

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Die Entscheidung, wie die Gemeinde Aschheim mit ihrem Rathaus weiter verfahren will, wird sich noch hinziehen. Eigentlich hatten die Mitglieder des Gemeinderats am Donnerstagabend in der öffentlichen Sitzung darüber debattieren wollen, ob der Verwaltungssitz aus dem Jahre 1900 erhalten und saniert, durch einen weiteren Anbau ergänzt oder durch einen Neubau ersetzt werden soll. Auf Antrag der Fraktion der Freien Wähler wurde die Entscheidung jedoch verschoben. Nun soll sich zunächst ein internes Gremium aus Bürgermeister und ausgewählten Gemeinderäten noch einmal mit dem Thema befassen.

Die Freien Wähler hatten kritisiert, dass die Gemeinde ihnen nicht genügend Informationen an die Hand gebe, um eine so weitreichende Entscheidung zu treffen. Ohne einen aktuellen Richtwert über die Kosten der verschiedenen Varianten könne der Gemeinderat so einen Beschluss doch nicht fassen, argumentierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Heinrich Broda. Auch bei der öffentlichen Informationsveranstaltung in der vergangenen Woche hatten viele Bürger bedauert, keine Vorstellung von den Kosten zu haben. Konkrete Schätzungen aber legt die Gemeinde bislang nicht öffentlich vor. Die jüngsten bekannten Werte stammen vom Sommer 2018, damals war von etwa zwei Millionen Euro für eine sanfte Sanierung und mehr als 8,8 Millionen Euro für einen Neubau ohne Tiefgarage die Rede. Diese grob geschätzten Werte dürften sich aber längst überholt haben. Außerdem fordern die Freien Wähler von der Verwaltung eine Abschätzung über den künftigen Mitarbeiterbedarf, um entsprechend planen zu können.

Auch die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Carola Lampersberger, unterstrich ihren Wunsch nach detaillierteren Informationen und forderte, spätestens in der nächsten Gemeinderatssitzung Ende Februar eine Entscheidung zu treffen. "Das sind wir auch den Mitarbeitern im Rathaus schuldig", sagte sie. Ein Teil der Abteilungen musste im Frühjahr, als sich bei der Untersuchung zum Einbau eines neuen Aufzugs Bedenken zu Statik und Brandschutzausstattung des Altbaus ergeben hatten, vom Rathaus ins Partnerschaftshaus umziehen. Zudem werden weitere Büros benötigt. Er wolle keine weitere Verzögerung der Planungen, unterstrich auch Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU). Zur Beratung wird sich in der kommenden Woche zunächst ein interner Arbeitskreis, bestehend aus dem Bürgermeister, Vertretern der Verwaltung und je einem Abgeordneten pro Fraktion, treffen. Die endgültige Entscheidung werde der Gemeinderat möglichst Ende Februar, ansonsten in einer Sondersitzung, kündigte Glashauser an.

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