Stühlerücken im Aschheimer Gemeinderat: Bisher saß Sabine Maier als Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion in dem Gremium. Nun wechselt sie die Seiten. Künftig gehört die 59-jährige Diplom-Betriebswirtin der Fraktion der Unabhängigen Bürger, ehemals Freie Wähler, an.
Damit verlieren die Aschheimer Grünen ihre Gründerin und bis dato wohl bekannteste Stimme. Maier hatte 2018 den Ortsverband ins Leben gerufen. Bei der Kommunalwahl 2020 führte sie die neue Liste als Bürgermeisterkandidatin an; die Grünen errangen aus dem Stand vier Sitze im bis dato traditionell von der CSU dominierten Aschheimer Gemeinderat.
Den Anschub, sich kommunalpolitisch zu engagieren, hatte Maier die Debatte über die Ansiedlung eines Schlachthofs im Aschheimer Gewerbegebiet gegeben, welche die Mehrheit der Bürger schließlich in einem Bürgerentscheid ablehnte. Hintergrund ihres Wechsels sei unter anderem, dass sie Transparenzthemen stärker nach vorne bringen wolle, sagt Maier. Diese Möglichkeit sehe sie bei den Unabhängigen Bürgern besser gegeben.
Aus den Grünen ist Maier inzwischen ausgetreten. Sie wolle aber mit den Unabhängigen Bürgern weiterhin sinnvolle und pragmatische Umwelt- und Klimapolitik auf kommunaler Ebene betreiben und sich für die Belange der Bürgerinnen und Bürger einsetzen, sagt die 59-Jährige.
Damit verschieben sich auch die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat. Die Unabhängigen Bürger sind mit nun acht Sitzen gleichauf mit der CSU um Bürgermeister Florian Meier stärkste Fraktion. Die Grünen werden zum Dreiergespann.

