Süddeutsche Zeitung

Aschheim / Feldkirchen:Ein neuer Pfarrverband entsteht

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Künftig heißt es Peter, Paul und Jakobus: Der neue Pfarrer Konrad Eder soll die katholischen Gemeinden von Aschheim und Feldkirchen zu einem Pfarrverband zusammenführen.

Von Franziska Dürmeier, Aschheim/Feldkirchen

Noch ist die Verbindung zwischen den katholischen Pfarreien St. Jakobus in Feldkirchen und St. Peter und Paul in Aschheim relativ lose. Konrad Eder soll das ändern. Der neue Pfarrer aus Teisendorf im Berchtesgadener Land ist seit Anfang Dezember in den beiden Gemeinden tätig. Seine Hauptaufgabe wird es sein, einen Pfarrverband zu gründen. Erste Kontakte gebe es, auch seine Amtseinführung ist eine gemeinsame Feier.

Mit Pfarrverbänden hat der 47-Jährige Erfahrung. Im Alter von 31 Jahren wurde er 1999 in Freising zum Priester geweiht. Seitdem war er Kaplan im Pfarrverband Erdweg, Jugendpfarrer im Landkreis Rosenheim sowie Pfarrer im Pfarrverband Jetzendorf, wo er schließlich die längste Zeit verbrachte. In diesen elfeinhalb Jahren in Jetzendorf war er auch Leiter des Pfarrverbands Jetzendorf-Steinkirchen, Dekan des Dekanats Scheyern und zeitweise Leiter der Pfarrverbände Weichs-Vierkirchen sowie Ilmmünster.

Eder ist "überzeugt, dass wir den gemeinsamen Weg meistern werden"

Die Zusammenführung von Feldkirchen und Aschheim sieht er gelassen: "Ich bin überzeugt, dass wir den gemeinsamen Weg meistern werden", versichert der künftige Leiter des Pfarrverbands. Besonders wichtig sei, dass sich die Pfarreien miteinander auf den Weg machten, ohne die eigene Identität dabei aufzugeben. Es werde unter anderem ein gemeinsames Seelsorgeteam geben, das aus dem Pfarrer selbst, der Gemeindereferentin Claudia Schmeil und dem Kuraten Stephan Ostrowitzki bestehe.

Zwei Kirchen, ein Pfarrer: St. Peter und Paul in Aschheim...

...und St. Jakobus in Feldkirchen gehören künftig zu einem gemeinsamen Pfarrverband.

Noch sei er in der Ankommens- und Findungsphase, sagt Eder, er müsse erst noch die Örtlichkeiten und die Menschen kennenlernen. Sehen, urteilen, handeln laute sein Prinzip. Sein erster Eindruck ist positiv: "Ich erlebe hier Wohlwollen, einen guten Willen und viel Bereitschaft zur Mitarbeit", sagt Eder, "und ich hoffe, dass die Gottesdienste gut ankommen und gut besucht werden".

Bei der Pfarrverbandsgründung sei es ihm wichtig, nicht den Blick auf das "große Ganze" zu verlieren, betont der Pfarrer. Es solle nicht um eine ständige Nabelschau gehen, "sondern um einen Blick über die Grenzen von Aschheim und Feldkirchen hinaus". Konrad Eder möchte die aktuellen Entwicklungen aufgreifen und Verantwortung übernehmen.

Kirche soll Verantwortung übernehmen

"Die Kirche ist in der Welt zu Hause und nicht auf einer abgeschlossenen Insel", sagt er. Seien es die Asylthematik, fairer Handel oder die Sorgen um Kranke oder Sterbende - für den Pfarrer sind solche Themen von Belang. "Glaube und Kirche sollen eine innere Heimat bieten. Jeder Mensch ist in seiner Lebenssituation, so wie sie ist, willkommen."

Vor allem möchte Eder jedoch in seinem Amt die Freude am Glauben weitergeben. Das zeigt auch sein priesterliches Motto, das er über seine Aufgaben in Feldkirchen und Aschheim stellt: "Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke", zitiert er aus der Bibel.

Der Ursprung seines Schwerpunkts liegt viele Jahre zurück. Vor seiner Ausbildung an einer Spätberufenen-Einrichtung bei Bonn war er als Kaufmann im Einzelhandel und bei einer Bank tätig - eine wertvolle Erfahrung, wie er heute findet: "Ich weiß, wie es im Berufsleben ist."

Zu den Hobbys des Pfarrers zählt auch ins Fußballstadion gehen

Den Ausschlag, eine Priesterausbildung zu machen, gab eine Reise nach Ecuador. Dort besuchte Eder einen Priester aus seinem Heimatort Teisendorf. Weitere Reisen folgten. "Dort habe ich erfahren und dort wurde mir bestätigt, wie viel Freude Glauben machen kann." Genau das wollte Konrad Eder dann auch den Menschen zu Hause mitteilen, vorleben und verkünden.

Glauben sei für ihn etwas Allgegenwärtiges und komme auch zum Vorschein, wenn er seine Hobbys ausübe, etwa ins Fußballstadion gehe, Ski fahre oder sich mit Freunden treffe, sagt Eder. "Wenn Menschen Freude haben, ist das etwas, das Gott uns wünscht."

Der Einführungsgottesdienst für Pfarrer Konrad Eder findet am Sonntag, 13. Dezember, von 10 Uhr an in der Kirche St. Jakobus in Feldkirchen statt. Die musikalische Gestaltung übernehmen alle Kirchenchöre aus Aschheim, Dornach und Feldkirchen. Anschließend gibt es einen Stehempfang in der Kirche St. Peter und Paul in Aschheim.

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Quelle:
SZ vom 11.12.2015
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