Aschheim:Fällen für die Zukunft

Im Aschheimer Gemeindewald muss heftig gerodet werden

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Die Bilanz, die Förster Michael Matuschek und sein Kollege Martin Holzäpfel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ebersberg am Donnerstag vor dem Aschheimer Gemeinderat zogen, war wahrlich "ernüchternd", wie Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) zusammenfasste. Im Aschheimer Gemeindewald müssen auf einer Fläche von etwa 5,2 Hektar massive Rodungen vorgenommen werden. Und die Zeit drängt: Noch im Februar, legte Matuschek der Gemeinde nahe, sollten die Fällungen beginnen.

Nötig wird das, weil gleich zwei Schädlinge sich großflächig in dem Waldstück am westlichen Rand von Aschheim zwischen Tannen-, Gartenstraße und Waldweg - die am Autobahnring A 99 gelegenen Areale sind nicht betroffen - ausgebreitet haben. Der Waldbestand dort besteht zu etwa 80 Prozent aus Eschen und zu 20 Prozent aus Buchen, wie Förster Matuschek erklärte; nur vereinzelt sind weitere Arten vorhanden. Die Fichten im Südosten der Waldfläche hat im vergangenen Sommer der Borkenkäfer heftig befallen. Viele Bäume seien bereits abgestorben oder kurz davor. Um die noch nicht befallenen zu schützen, sollen die betroffenen Exemplare samt der darin überwinternden Käferkolonien nun möglichst rasch entfernt werden. Noch schlimmer hat es die Eschen getroffen. Sie hat ein aus Japan eingeschleppter Pilz befallen, der das Eschentriebsterben hervorruft, eine Baumkrankheit, die insbesondere auch darum gefährlich ist, weil Äste und ganze Baumkronen absterben und dann herunterfallen können. Bis auf einzelne vitale Exemplare müssten auch hier großflächig Bäume gefällt werden, erklärten die Förster.

Der harte Einschnitt dürfte nicht nur optisch für manchen schmerzhaft werden, wie Fotos von Fällungen aus der Nachbargemeinde Ismaning zeigten. Er wird für die Gemeinde auch nicht ganz billig. Durch den Verkauf des umgelegten Holzes rechnen die Förster zwar mit Einnahmen von gut 14 000 Euro, demgegenüber stehen aber Kosten von knapp 25 000 Euro für die Wiederaufforstung. Zudem mahnte Matuschek an, werde eine regelmäßige Kulturpflege des Waldes nötig; für die kommenden zehn Jahre kalkuliert er dafür insgesamt mit geschätzt 104 000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.

Details zu den Fällarbeiten und der Möglichkeit, selbst Brennholz aus dem Gemeindewald zu erwerben, sollen die Aschheimer bei einem Informationsnachmittag Anfang Februar von der Gemeinde erfahren.

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