Aschheim:Der Supermarkt kann kommen

Proteste gegen Rewe-Standort am Ortseingang verhallen

Von Irmengard gnau, Aschheim

Der neue Rewe-Markt, der am östlichen Ortseingang von Aschheim entstehen soll, hat die nächste Hürde genommen. In ihrer jüngsten Sitzung beschlossen die Mitglieder des Bauausschusses der Gemeinde den Bebauungsplan für das Gebiet, auf dem die Einzelhandelskette ihren Supermarkt errichten will. Den Flächennutzungsplan wird der Gemeinderat aller Voraussicht nach in endgültiger Entscheidung am 28. September ebenfalls entsprechend anpassen.

Damit wären alle Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Aschheimer künftig auch an der Feldkirchner Straße zwischen Jedovnice- und Eichendorffstraße einkaufen können. Das aber wollen längst nicht alle. Im Laufe des Genehmigungsverfahrens hatten Anwohner immer wieder gegen die Planung protestiert. Zuletzt reichten Anlieger, unterstützt von einzelnen Bürgern aus den Nachbarkommunen Feldkirchen und Kirchheim, Listen mit insgesamt mehr als 230 Unterschriften gegen das Projekt bei der Gemeinde ein. Die Anlieger stützen ihre Ablehnung auf drei Hauptargumente: Insbesondere die Bewohner des unweit gelegenen Wohngebiets fürchten mehr Verkehr, wenn in ihrer Nähe ein Supermarkt mit einer geplanten Verkaufsfläche von etwa 1200 Quadratmetern, einem Getränkemarkt, Postfiliale und Backshop eröffnet - durch Einkäufer, die auch aus Feldkirchen oder Kirchheim kommen dürften, und Lieferlastwagen. Dem stellt die Gemeinde entgegen, Lastwagen würden extra über die überörtliche Feldkirchner Straße, die B 471, zum Marktgelände geführt, eine Verkehrszunahme im Wohngebiet sei nicht zu befürchten.

Weiter bezweifeln Anlieger, dass ein weiterer Supermarkt für Aschheim nötig ist. Es bestehe bereits eine Überversorgung, argumentieren sie. Durch eine Neueröffnung laufe zudem der bestehende Rewe-Markt im Norden Aschheims an der Saturnstraße Gefahr, nicht mehr genügend Kundschaft zu haben und dann geschlossen zu werden. Eine Befürchtung, die die Gemeinde nicht teilt: Rewe habe der Kommune in zwei Schreiben versichert, dass der Standort erhalten bleibe. Außerdem liege der neue Markt strategisch klug, nahe an künftigen Siedlungsgebieten, wo sich bald schon weitere Anwohner niederlassen würden. Nicht zuletzt wurde die Sorge laut, der Supermarkt werde den Ortseingang und damit das Ortsbild Aschheims verschandeln. Keines dieser Argumente jedoch vermochte die Kommunalpolitiker zu überzeugen. Sie stimmten mit großer Mehrheit für den Supermarkt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: