Aschheim:Auf und nieder

Um die Senkung der Abfallgebühren aufzufangen, hebt die Gemeinde die Grundsteuer an

Das Haushaltspaket für 2017 hat Aschheims Kämmerer Marko Zschoch schon geschnürt. Die Gemeinderatsmitglieder stimmten dem Plan am Donnerstag einstimmig zu. Insgesamt plant die Gemeinde Einnahmen und Ausgaben von knapp 45,8 Millionen Euro - gut 9,6 Millionen davon sind für Investitionen geplant.

Zu den wichtigsten Projekten der Gemeinde im kommenden Jahr zählt unter anderem der Wohnbau. Die Wohnanlage am südlichen Ortseingang, die die Baugesellschaft München Land im Auftrag der Kommune errichtet, hat gerade Richtfest gefeiert; 2017 sollen die 27 Mietwohnungen fertig werden. Aber auch die Sportanlagen in den beiden Ortsteilen Aschheim und Dornach stehen auf dem Zettel der Gemeinde, ebenso wie mehrere Ortsstraßen, die ausgebaut oder verbessert werden müssen. Mehr als 2,8 Millionen Euro Investitionskosten fallen allein im Bereich Schulen an: Im kommenden Jahr packt die Gemeinde die Sanierung der Keltengrundschule an. Bei den laufenden Ausgaben fallen neben den Gehältern des Verwaltungspersonals vor allem die Steuern ins Gewicht, welche die Kommune an den Landkreis München und den Bezirk Oberbayern weiterreicht. Diese belaufen sich nach derzeitigen Prognosen auf etwa 16 Millionen Euro, das entspricht 44 Prozent der laufenden Ausgaben. Aber auch die örtlichen Vereine und Institutionen können wieder mit finanzieller Unterstützung rechnen. Mehr als 3,3 Millionen Euro sind für Zuschüsse, Spenden und Umlagezahlungen eingeplant. Auf der Einnahmenseite hofft die Gemeinde wieder auf gute Gewerbesteuereinnahmen. Nach "vorsichtiger Schätzung" erwartet der Kämmerer etwa 18,3 Millionen Euro.

Um alle Ausgaben decken zu können hat der Gemeinderat zudem beschlossen, die Hebesätze für die Grundsteuern von bisher 300 von Hundert auf 320 zu erhöhen. Das würde etwa 140 000 Euro pro Jahr mehr in die Gemeindekasse spülen. Zschoch plant, damit die Mindereinnahmen durch die Senkung der Abfallgebühren auszugleichen. "Unterm Strich ist der Senkungseffekt für die meisten Bürger höher", erklärte der Kämmerer.

Auch 2017 sind in Aschheim keine Darlehensaufnahmen geplant. Allerdings ist die Kommune indirekt an den Schulden des Zweckverbands Staatliche weiterführende Schulen im Osten des Landkreises beteiligt, derzeit mit etwa 774 000 Euro. Hinzu kommen Bürgschaften im Wert von aktuell 7,3 Millionen Euro insbesondere für die AFK Geothermie GmbH, an der Aschheim mit Feldkirchen und Kirchheim beteiligt ist. Außerdem entnimmt Aschheim 1,26 Millionen Euro aus den Rücklagen, um seine Investitionen zu decken. Die Rücklagen der Gemeinde sinken damit bis Jahresende voraussichtlich auf gut sieben Millionen Euro.

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