Architektouren:Außergewöhnliche Bauprojekte zur Besichtigung

Am 25. und 26. Juni 2016 finden die Architektouren 2016 statt - hier lohnt sich ein Besuch.

Von Daniela Bode

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Brunnthal - Kontraste mit hohem gestalterischen Anspruch

Architektouren 2016: Neubau eines Ausstellungsgebäudes mit Lagerhalle, des Stilhofs,  in Brunnthal

Quelle: Lothar Hennig

Das Kompetenzzentrum für Bauherren und Architekten in Brunnthal präsentiert sich als schwarzer Monolith. Seine Verkleidung bilden schwarz changierenden Fassadenplatten aus glasfaserverstärktem Beton. "Der Fliesenhandel Remo sowie das angegliederte Unternehmen Stilhof stellten uns vor eine anspruchsvolle Aufgabe", sagt Florian Uhl vom Architekturbüro m13. Es sollte ein Ausstellungsgebäude entstehen, das den hohen gestalterischen Anspruch der Auftraggeber widerspiegelt. Gleichzeitig musste eine extrem kurze Planungs- und Bauzeit eingehalten werden. Daher fiel früh die Entscheidung für einen Holzbau. Innen wurden die Rohbauoberflächen so weit wie möglich sichtbar belassen. Diese stehen im Kontrast zu den hochwertigen Parkett- und Fliesenbelägen sowie etwa den Badeinbauten, die in der Ausstellung zu sehen sind. Der Stilhof am Eugen-Sänger-Ring 7a kann am Samstag von 11 bis 14 Uhr und am Sonntag von 17 bis 20 Uhr besichtigt werden.

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Gräfelfing - Schlichter Hingucker

Architektouren 2016: Einfamilienhaus in Gräfelfing

Quelle: Jacob & Spreng Architekten

Die einzelnen Teile des Obergeschosses sind versetzt angeordnet, sodass die Kubatur des Einfamilienhauses in Gräfelfing dezenter aussieht. "Die Bauherren wollten einen schlichten, geradlinigen Entwurf", sagt Architektin Bettina Spreng. Auffällig ist das Haus trotzdem. Große Glasfenster bringen viel Licht in den modernen Stahlbetonbau mit Flachdach. Besonders der große Galerieeinschnitt sorgt für viel Helligkeit am darunter liegenden Essplatz. Als besondere Gestaltungselemente ziehen sich Fertigbetonteile durch den Bau. Sie finden sich als Trennelemente zwischen den Fenstern im Erdgeschoss und Obergeschoss, ebenso beim Garagenvordach und der Dachterrasse. Ein weiteres Detail ist der Naturstein an der Fassade, der die Farbe der Fensterrahmen aufgreift. Das Haus an der Professor-Kurt-Huber-Straße 4a kann am Sonntag von 10 bis 11.30 Uhr besichtigt werden.

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Oberhaching - Holz-Glas-Foyer für die Shedhalle

Architektouren 2016: Revitalisierung Gewerbeanlage in Oberhaching, Elektronikvertrieb Bürklin, Wärmedämmfassade Holz

Quelle: Wendelin Lichtblau

Die Gewerbeanlage des Elektronikvertriebs Bürklin in Oberhaching mutet mit ihrer Holzverkleidung schlicht und mit seinem zackigen Dach zugleich futuristisch an. Die Firma, der der frühere Standort zu klein geworden war, erwarb das Gelände mit Shedhalle und Verwaltungsgebäude von 1961 und ließ diese vom Architekturbüro Lichtblau sanieren. Die Architekten bauten ein neues Foyer in Holz- und Glaskonstruktion. Es fungiert als Drehscheibe aller Bereiche. Bei der Shedhalle trafen die Planer auf eine "sehr schöne Architektur im Bestand", wie Architekt Martin Förtsch sagt, die sie herrichteten. Die Verglasungen am Dach lassen nur Nordlicht in die Halle, was "ein sehr schönes, gleichmäßiges Licht gibt", sagt Förtsch. Zudem wurde der Gebäudeenergiebedarf minimiert, unter anderem werden die Räume nun über das Grundwasser gekühlt. Das Gebäude am Grünwalder Weg 30 kann man am Samstag um 11 Uhr besichtigen (Treffpunkt: Haupteingang).

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Garching - Runde Formen, klare Linien

Architektouren 2016: Futuristische Lounge in der Niederlassung für Deutschland der Swiss Life AG in Garching

Quelle: Zooey Braun

Runde Formen, hinterleuchtete Wandelemente, viel Weiß - im Foyer der Versicherung Swiss Life AG in Garching erwartet den Besucher ein Empfang in edlem, futuristischem Ambiente. Der Stil wird in der dahinter liegenden Bar und einem Sitzbereich fortgeführt, der von runden Wänden zu zwei Drittel eingehüllt ist. "Der Architekt des Gebäudes, Peter Ackermann, kontaktierte mich, da der Bauherr eine außergewöhnliche Foyergestaltung wünschte, sozusagen ein Eyecatcher", sagt Innenarchitektin Ursula Beigler. Das ist gelungen. Das von runden Formen geprägte Design, bildet den Gegenpol zum Gebäude mit seinen klaren kubischen Linien. Die hellen Farben lassen die Räume großzügig erscheinen. Die Räume an der Zeppelinstraße 1 kann man am Samstag von 17 bis 19 Uhr besichtigen, jeweils zur vollen Stunde gibt es eine Führung (Zeppelinstraße 1). Besucher brauchen ihren Personalausweis.

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Unterschleißheim - Wandlungsfähiges Schulzentrum

Architektouren 2016: Neubau FOS/ BOS, Unterschleißheim

Quelle: Jens Weber

Mit ihrer Lamellenfassade fällt die Fach- und Berufsoberschule in Unterschleißheim auf und wandelt je nach Stellung der Lamellen ihr Erscheinungsbild. Der Landkreis hat hier die erste FOS/BOS in eigener Trägerschaft errichtet. Ein fünfgeschossiges Unterrichtsgebäude mit zweigeschossigem Werkstatttrakt, einer Mittagsbetreuung und einer Dreifachturnhalle, die sich für Wettkämpfe eignet, gruppieren sich um einen Innenhof. Die Unterrichtsräume sind in Clustern organisiert, zentrale Bereiche wie Bibliothek und Mensa sind großzügig gestaltet. "Das bietet optimale Angebote", sagt Architekt Peter Schwinde vom Büro Schwinde Architekten. Außen sollten laut Schwinde "attraktive Freiraumbezüge entstehen" - neben dem Innenhof wurde ein Boulevard zur Straße geschaffen. Die Schule an der Südlichen Ingolstädter Straße 1 kann am Samstag um 11 Uhr besichtigt werden.

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Putzbrunn - Eine Krippe in den Feldern

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Quelle: Claus Schunk

Holzverkleidung, moosgrüne Fensterrahmen, viel Glas: Die neue Kinderkrippe Oedenstockacher Wölflein in der Putzbrunner Waldkolonie fügt sich wunderbar in ihre Umgebung aus Feldern und Wald ein. Auch im Inneren des Gebäudes dominieren Grün- und Brauntöne. Hier fühlen sich die Kleinen sicher wohl. Besonders an dem Gebäude ist zudem, dass es in einer offenen Flügelform gebaut ist. "Es war für uns die städtebaulich ideale Form, da sie zum einen die Verbindung der beiden heterogenen Baufelder schafft als auch eine Öffnung zum Kindergarten und einen Abschluss zu den Feldern", sagt Architekt Marcus Firmhofer vom verantwortlichen Büro Firmhofer und Günther. Den Kindergarten in der Waldkolonie gab es bereits, er wurde saniert. Die Kinderkrippe wurde neu gebaut. Die Kinderkrippe in der Kiefernstraße 15 a kann am Samstag von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden.

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Aschheim - Lichter Raum für Trauernde

Architektouren 2016:Dornach Aussegnungsgebäude innen

Quelle: Meissler Architekten

Hier dürften sich Trauernde gut aufgehoben fühlen. Die Winkelform des neuen Aussegnungsgebäudes in Dornach lässt eine ruhige Trauerhofsituation entstehen. Es ist zur Straße hin abgeschirmt, aber zum Friedhof hin geöffnet. Das Ziel sei es gewesen, "einen freundlichen und hellen Ort, der Zuversicht ausstrahlt", zu schaffen, zitiert Architekt Nikolaus Meissler aus der Rede zur Einweihung. Das ist auch dank der verwendeten Materialien gelungen. Im Inneren des Aussegnungsgebäudes wurde Eichenholz eingesetzt, die Fassade ist mit Lärchenholz verkleidet, Jura-Stein bildet den Bodenbelag. Auch die Lichtgestaltung unterstreicht die Bedeutung des Orts. Über ein schmales Fensterband strömt unter dem zeltförmigen Dach Licht ein, bei Dunkelheit wirkt das Zeltdach wie ein Leuchtschirm. Das Gebäude an der Friedhofstraße 11 kann man am Sonntag um 10 Uhr ansehen.

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Unterföhring - Gläserne Blenden für den offenen Raum

Architektouren 2016: Allianz Deutschland, Campus, Verwaltungsbau  ist diagonal gegliedert und durchbricht die Orthogonalität

Quelle: Aldo Amoretti

Störung wird zum Motiv auf dem Campus der Allianz Deutschland in Unterföhring. Eine diagonal verlaufende Brücke verbindet das Bestandsgebäude der Hauptverwaltung des Versicherungskonzerns mit dem im März eröffneten neuen Verwaltungsgebäude und bricht die Orthogonalität der Blockrandbebauung des Neubaus. Gläserne Blenden prägen das Fassadenbild des vom Architekturbüro Auer Weber geschaffenen Gebäudes. Aber nicht nur die äußere Erscheinungsform des Neubaus ist außergewöhnlich, sondern auch das Innenleben. So setzt der Konzern hier auf ein offenes Bürokonzept. Hier soll Platz sein für teamorientiertes Arbeiten, genauso gibt es Rückzugsräume. Das Gebäude an der Dieselstraße 7 kann am Samstag von 10 Uhr an besichtigt werden. Interessierte müssen sich bis zu diesem Mittwoch anmelden unter pr@auer-weber.de. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt.

© SZ.de/infu
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