Anti-Atomkraft-Demo am Odeonsplatz:München gegen Atomenergie

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"Abschalten!, Abschalten!": Trotz Regenwetter demonstrieren auf dem Münchner Odeonsplatz über 25.000 Atomkraftgegner - unter ihnen viele Familien. Beliebtestes Plakatmotiv: Rainer Brüderle.

Beate Wild

"Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten": Unter diesem Motto demonstrierten auf dem Münchner Odeonsplatz mehrere Zehntausend Menschen gegen Atomkraft. Nach Angaben des Veranstalters kamen mindestens 30.000 Menschen in Münchens Innenstadt. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf mehr als 25.000, sagte ein Sprecher. "Es ist alles friedlich, wir können uns wirklich nicht beschweren."

Anti-Atomkraft-Demo in München
:"Alle AKW sofort abschalten"

Hunderttausende sind in Deutschland gegen die Kernkraft auf die Straßen gegangen. In der bayerischen Landeshauptstadt demonstrierten 30.000 Menschen gegen die Atompolitik der Bundesregierung.

Beate Wild

Der heftige Regen zu Beginn der Veranstaltung, um 14 Uhr, hielt die Demonstranten nicht davon ab, immer wieder "Abschalten!, Abschalten!" zu skandieren. Mit Schirmen und Plakaten drängten sich die Menschen die Ludwigstraße hinunter bis zur Ludwigskirche. Unter den Teilnehmern waren viele Familien. Sie kamen extra aus ganz Bayern angereist, um für den Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie zu demonstrieren.

Auch an den Plakaten konnte man erkennen, woher die Demonstranten kamen. Es waren unter anderem Banner aus Fürth, Amberg, Regensburg und Rosenheim zu sehen. Das beliebteste Motiv war jedoch Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, der in den vergangenen Tagen mit der Protokoll-Affäre für Aufsehen sorgte.

Veranstaltet wurde die Demonstration vom überparteilichen Bündnis "KettenreAktion", an dem unter anderem die SPD, die Grünen, die Freien Wähler, der Bund Naturschutz und Green City beteiligt sind. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Kirchen hatten zum Anti-Atom-Protest aufgerufen.

Zum Thema "Atomkraft? Nein Danke!" sprachen unter anderem der bayerische Grünen-Chef Dieter Janecek, ÖDP-Chef Sebastian Frankenberger und IG-Metall-Vorstand Jürgen Wechsler. Zu den Künstlern, die auftraten, gehörten unter anderen die Bands The Notwist und Missent to Denmark sowie der Kabarettist Urban Priol. "Es fehlt nur noch, dass Angela Merkel mit einem Atomkraft-Nein-Danke-Button auftaucht", sagte Priol über die überraschende Kehrtwende der Bundeskanzlerin in der Atompolitik.

Wegen der Aktion wurde die Innenstadt teilweise für den Verkehr gesperrt. Behinderungen blieben aber zunächst aus. Die Polizei war mit 500 Beamten im Einsatz. Zeitgleich zur Münchner Kundgebung fanden auch in Berlin, Hamburg und Köln Großdemos statt.

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