Amtsgericht: Ottfried Fischer:Kurzer Prozess

Es geht um Sex, Erpressung und ein Video: Nur ein Verhandlungstag ist für den Fall Ottfried Fischer angesetzt. Die Vernehmung des Schauspielers könnte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Christian Rost

Eine für den Kabarettisten und Schauspieler Ottfried Fischer unangenehme Affäre soll am heutigen Montag in einem kurzen Prozess am Münchner Amtsgericht beendet werden. Fischers Anwalt Steffen Ufer will beantragen, dass Fischer unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu den Hintergründen befragt werden soll.

Amtsgericht: Ottfried Fischer: Ein Verhandlungstag ist am Müncher Amtsgericht für den Fall Ottfried Fischer angesetzt. Die Aussage des Schaupielers könnte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
(Ottfried Fischer im Tölzer Kurhaus mit  'Wo meine Sonne scheint')

Ein Verhandlungstag ist am Müncher Amtsgericht für den Fall Ottfried Fischer angesetzt. Die Aussage des Schaupielers könnte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

(Ottfried Fischer im Tölzer Kurhaus mit  'Wo meine Sonne scheint')

(Foto: Manfred Neubauer)

Nur ein Verhandlungstag ist für den Fall, in dem es um Sex, Geld, Erpressung und ein Video geht, vorgesehen. Auf der Anklagebank sitzen eine der beiden Prostituierten, die den 56-Jährigen beim Liebesspiel gefilmt hatten, sowie zwei Herren und eine Dame aus dem Rotlichtmilieu, die mit dem Video hausieren gegangen waren. Fischer erwartet, dass der Prozess einen Schlusspunkt hinter diese Geschichte setzt: "Ich hoffe, dass dann Ruhe ist", meinte er zur SZ.

Während die vier Angeklagten aus dem Milieu den Sachverhalt laut Verteidigung weitgehend einräumen und außerdem zugeben, es auf Fischers Kreditkartenkonto abgesehen zu haben, sträubt sich ein ehemaliger Reporter der Bild-Zeitung gegen den Vorwurf der Nötigung. Er wird beschuldigt, das Video für 3500 Euro gekauft und Fischer damit zu einem Interview gedrängt zu haben. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft, den anderen Angeklagten wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen bis zu ein Jahr Gefängnis oder eine Geldstrafe.

Otti Fischer ging den Liebesdamen und ihren Hintermännern im Sommer 2009 auf dem Leim, als er sich vorübergehend von seiner Lebensgefährtin Simone getrennt hatte. Zunächst traf er sich in seiner Schwabinger Wohnung mit der 35-jährigen Prostituierten Jasmin H., die von seinen Kreditkarten 27 Belege kopierte und an Klaus-Peter H., einen Zuhälter aus Germering, weiterreichte. Insgesamt geht es um einen Betrag in Höhe von 74.366 Euro.

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