Süddeutsche Zeitung

Alles anders:Zusammen backen im Home-Office

Wie sich lieb gewordene Traditionen retten lassen: Marcus Gerstmann gestaltet mit Mitarbeitern Lebkuchenhäuser

Von Irmengard Gnau

Marcus Gerstmann leitet die Geschäftsstelle von Cisco in Garching mit etwa 200 Mitarbeitern. Das IT-Unternehmen ist spezialisiert auf Netzwerke, Daten-, Sprach- und Videokommunikation. In Garching liegt ein besonderer Fokus auf dem Bereich "Collaboration", also Lösungen für Videokonferenzen sowie Endpunktgeräte.

SZ: Dieses Jahr können coronabedingt keine betrieblichen Weihnachtsfeiern stattfinden. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeiter nicht einsam werden?

Marcus Gerstmann: Der Umgang mit Home-Office-Technologie ist ja nichts Neues für uns, aber in der Zeit von verordnetem Home-Office sieht man, dass der soziale Austausch zu kurz kommt. Daher versuchen wir, einige Aktionen, die wir sonst im Büro gemacht haben, jetzt zu digitalisieren. Im Sommer haben wir zum Beispiel ein Cocktail-Event gemacht: Jeder Mitarbeiter hat ein Set nach Hause geschickt bekommen und ein Barkeeper hat dann per Videokonferenz einige Cocktails vorgestellt zum live Nachmixen. Das kam sehr gut an. Deshalb dachten wir uns, wir machen für die Weihnachtszeit wieder etwas zum Mitmachen und werden in der zweiten Dezemberwoche alle gemeinsam virtuell Lebkuchenhäuser backen.

Wie funktioniert das?

Die Zutaten werden vorab an die Mitarbeiter geschickt, wir treffen uns dann um 17 Uhr vor der Kamera und bauen unter professioneller Anleitung unsere Häuser. Dabei kann man Geschichten austauschen und jeder kann sich seinen eigenen Glühwein aufsetzen.

Wenn Sie als Mitarbeiter von Cisco Lebkuchenhäuser bauen, werden das dann automatisch Smart Homes?

Natürlich, mit 5G-Antennen auf dem Dach (lacht). Der Kreativität der Mitarbeiter sind da keine Grenzen gesetzt.

Was passiert mit den Lebkuchenhäusern?

Uns ist als Unternehmen die Idee des "Giving back" wichtig. Wir geben die fertigen Häuser gesammelt als Lebkuchendorf an das Münchner Waisenhaus, die freuen sich schon darauf.

Unter der neuen Rubrik "Alles anders" erklären Gesprächspartner aus dem Landkreis, wie sie in diesem Corona-Winter lieb gewonnene Traditionen zu retten versuchen.

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Quelle:
SZ vom 02.12.2020
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