Prozess:Mann stiehlt 42 Motorräder und muss in Haft

Er war im vergangenen Jahr an einer spektakulären Diebstahlserie in München beteiligt. Dass der 37-Jährige geschnappt werden konnte, verdankt die Polizei einem Zufallstreffer.

Von den Hintermännern fehlt weiter jede Spur, ein Täter allerdings ist nun verurteilt worden. Der 37-jährige Tscheche war im vergangenen Jahr an einer spektakulären Motorraddiebstahlserie beteiligt. Die Täter entwendeten im Münchner Stadtgebiet insgesamt 42 sogenannte "Superbikes", also hochgerüstete Straßenmotorräder, im Wert von insgesamt 600 000 Euro. Die Polizei vermutet, dass die Diebstähle auf das Konto einer professionell organisierten Bande aus Tschechien und Polen gehen.

Bisher konnte allerdings nur der Tscheche festgenommen werden. Er war im August 2015 in Schwabing auf frischer Tat ertappt worden, verweigerte aber bislang jede Auskunft über Mittäter. Das Landgericht München I verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und fünf Monaten, nachdem der Mann ein Teilgeständnis abgelegt hatte. Er bestreit aber weiterhin, hinter allen 42 Diebstählen zu stecken. Dass der Mann überhaupt geschnappt werden konnte, verdankt die Polizei einem Zufallstreffer.

Ursprünglich hatte man in Motorradhändler-Kreisen ermittelt. Bei den gestohlenen Fahrzeugen handelte es sich auffälligerweise um größtenteils fabrikneue Modelle, die erst kürzlich ausgeliefert worden waren. Einem Schwabinger Passanten war der 37-Jährige jedoch aufgefallen, als er mit einem Roller zu einem polnischen Kleinlaster fuhr. Dort konnten die Ermittler dann Beweismaterial sichern.

© SZ vom 06.10.2016 / GSCH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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