Hester Butterfield und ihr Verein, das "Jane Addams Zentrum" (Jaz), werden ihr Engagement im äußersten Osten Laims künftig unter dem Label "Nachbarschaftsarbeit 'Alte Heimat'" fortsetzen. Der Sozialausschuss des Stadtrates hat zugestimmt, dass die quartiersbezogene Bewohnerarbeit in der städtischen Wohnsiedlung mit ihren etwa 1000 finanziell schwach gestellten Mietern von denen geleitet wird, die sie seit 2012 maßgeblich mitaufgebaut haben. Hester Butterfield ist Dozentin an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München und Vorsitzende des Jaz-Vereins, der bürgerschaftliches Engagement strukturiert und Flüchtlinge zur Teilhabe am Gemeinwesen befähigen will. Zusammen mit Mitarbeiterinnen des sozialen Vernetzers Regsam brachte sie die Bewohner, in der Mehrzahl betagte, körperlich oder psychisch angeschlagene Menschen sowie junge Migrantenfamilien, miteinander ins Gespräch und befähigte sie, sich für die eigenen Belange stark zu machen. Das ist notwendig, weil die Gewofag als städtische Wohnungsbaugesellschaft gerade dabei ist, das Quartier aus den Sechzigerjahren mit maroder Bausubstanz zu modernisieren und zu erweitern. Eine Beteiligung der Bewohner an dem langwierigen Prozess ist ausdrücklich erwünscht.
Butterfield und ihre Mitarbeiterinnen haben und sollen auch weiterhin "Selbstvertretungskompetenz aller Mieter als Experten in eigener Sache" ausbilden, heißt es im Sozialreferat. Um die geschaffenen Strukturen wie etwa Organisationstreffen, Feste und Infoabende nachhaltig zu stützen, hat sich der Stadtrat entschlossen, diese Art der nachbarschaftlichen Arbeit dauerhaft zu garantieren und deshalb die Trägerschaft für eine quartiersbezogene Bewohnerarbeit auszuschreiben. Mitbewerber war neben Jaz die Arbeiterwohlfahrt. Das Jane Addams Zentrum überzeuge, so urteilte das Sozialreferat im Abstimmungspapier für den Stadtrat, durch "die Darstellung konkreter Schritte und verbindlicher Methoden", welche geeignet erscheinen, die Nachbarschaftsarbeit in der "Alten Heimat" während des Sanierungsprozesses zu begleiten. Mit dem Zuschlag für Jaz hat sich der Wunsch der Bewohnervertreter durchgesetzt.