Laim:Zukunft mit U-Bahn-Anschluss

Wohngebiet Zschokke-/Westendstraße

Wohnen um eine grüne Mitte: In drei Gruppen ordnen sich künftig die Mietshäuser auf dem Zschokke-Areal an. Simulation: LAUX Architekten mit Studio Vulkan

Die Stadt präsentiert den Laimern die Pläne für das fast elf Hektar große Quartier an der Westend-/Zschokkestraße mit etwa 1060 Wohnungen

Von Andrea Schlaier, Laim

Besteht auf diesem Fleckchen Münchens einmal die Chance für das Paar, das seit der Studentenzeit in der gemeinsamen Bude ausharrt - mit den inzwischen geborenen Kindern - eine größere und bezahlbare Wohnung beziehen zu können? Und wo werden die Menschen, die künftig im neuen Quartier zwischen Zschokke-/Westend- und Hans-Thonauer-Straße wohnen, ihre Autos abstellen? Das Planungsreferat hat am Mittwoch zur Erörterung des Planungsentwurfs für das neue Quarter im Nordosten Laims geladen. Etwa 40 Interessierte sind gekommen und stellen Fragen, die in der Stadt zurzeit bei fast allen großen Neubauprojekten aufgeworfen werden. Für detaillierte Antworten ist es aber noch zu früh, erläutern die Fachleute.

Erst wenn 2021 der Busbetriebsbahnhof vom Gelände nach Moosach zieht und die Interimsunterkünfte für Geflüchtete sowie die Kita-Container entlang der Zschokkestraße weichen, wird's konkreter. Dann, so erklärte Julia Biller vom Planungsreferat, kann die Hochbauplanung beginnen. Wann genau die ersten Bagger anrollen, geschweige denn die Mietwohnungen auf dem ehemaligen Tramdepotgelände bezogen werden können, wollte niemand verbindlich in Aussicht stellen.

Bei Erörterungsterminen wird im Allgemeinen die bereits festgelegte Situierung der Gebäudekomplexe auf dem Areal referiert, wie auch die Lage von öffentlichen Einrichtungen und Grünanlagen sowie die verkehrliche Infrastruktur. "Vor allem", so Biller, "geht es um eine frühzeitige Bürgerbeteiligung", damit die "Stimmen vor Ort" ins weitere Prozedere miteinfließen könnten. Fix ist auf dem 10,7 Hektar großen Grund dies: Etwa 1060 Wohnungen entstehen als genossenschaftlicher, geförderter und frei finanzierter Mietwohnungsbau - allerdings ist noch offen, wer wo zum Zug kommt. Die Wohnkomplexe gruppieren sich in drei Ringen - entlang der Hans-Thonauer-, der Barmer und der Westendstraße - um einen Innenhof. Dort sind jeweils auch drei Kindertagesstätten situiert, im Süden außerdem eine offene Einrichtung für Kinder und Jugendliche. Parallel zur Zschokkestraße ist eine Grundschule mit Ganztagsbetreuung, Zweifachturn- und Schwimmhalle vorgesehen.

Am Entree des Geländes im Nordosten zum U-Bahnhof Westendstraße hin, wo ursprünglich Hotels gedacht waren, werden entweder Büros, Dienstleister oder auch städtische Verwaltung residieren. Biller zufolge hat dort auch das Alten-und Service-Zentrum seinen Sitz, wenn es von der Alte-Heimat-Siedlung nebenan hierher umzieht. Das städtebauliche Gesamtkonzept stammt von Laux Architekten, das landschaftsplanerische, das eine zentrale Grünfläche im Quartierzentrum vorsieht, von Studio Vulkan. Jede der drei Gebäudegruppen, erläuterte Architektin Ina Laux auf Nachfrage, verfüge über eine eigene Tiefgarage, die an die einzelnen Häuser andocke. Die Zufahrt erfolge von den Rändern des Quartiers. Durch die Siedlung selbst, so Verkehrsplaner Gerd Reiß, gebe es in Verlängerung des Kiem-Pauli-Weges nur eine Straße. Die ÖPNV-Erschließung sei mit U-Bahn und Tram vor der Tür im Grunde "optimal". "Noch zu früh ist es", antworteten die Planer dem Familienvater, konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, wo er sich mit Frau und Kindern von der alten Studentenbude aus wohnlich hinbewegen könne.

Die Pläne sind bis 28. Dezember hier einsehbar: Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Blumenstraße 28b, Raum 071, Bezirksinspektion West, Landsberger Straße 486, Stadtbibliothek Laim, Fürstenrieder Straße 53.

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