Süddeutsche Zeitung

Laim:Nachhaltig und flexibel

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Das geplante Wohnprojekt Z an der Zschokkestraße setzt auf Vernetzung

Von Christina Seipel, Laim

Yoga im hauseigenen Studio. Davor noch schnell die Kinder in die Kita ins Erdgeschoss gebracht. Im Anschluss geht es mit dem Leih-E-Bike aus der Tiefgarage zur Arbeit. Nach Feierabend die bestellten Lebensmittel an der Zentrale im Hauptgebäude abholen und den Tag beim gemeinsamen Grillen mit den Nachbarn auf der Dachterrasse ausklingen lassen. So ähnlich stellen sich Bauherr Markus Ballauf und Richard Rüdt, der Geschäftsführer seines Immobilienunternehmens, der Geho-West, den Alltag in ihrem künftigen Wohnquartier vor. Auf dem 10 000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Gewerbehofs an der Zschokkestraße 36 sollen 300 Wohnungen entstehen, je zur Hälfte Miet- und Eigentumswohnungen. Die Eigentümer Markus und Nicola Ballauf, die sich für dieses Projekt mit den Immobilienentwicklern Baywobau und Investa zusammengetan haben, sprechen von der "Laimer Mischung". Den Bauantrag haben die Geschwister im Juni eingereicht. Im September soll das Projekt der Stadtgestaltungskommission vorgestellt werden.

Für Außenstehende scheint die beschriebene Alltagsszene aus der Zukunft an einem der wohl schmucklosesten Orte Laims derzeit schwer vorstellbar. Noch ist es laut und schmutzig. Bagger, die die letzten Reste der Sechzigerjahre-Fassade abbrechen, wirbeln Staub auf. Ende des Jahres soll die Baugrube ausgehoben werden.

Beim Neubauprojekt setzen die Eigentümer auf Nachhaltigkeit. Ihre Vision, am westlichen Rande von Laim ein anpassungsfähiges Quartier zu schaffen, ist seit der Infoveranstaltung für die Anwohner 2019 konkreter geworden. "Wir wollen nicht nur auf die nächsten fünf Jahre blicken, sondern weit darüber hinaus", erläutert Rüdt. Flächenstruktur und Angebote sollen flexibel bleiben und auf die Bedürfnisse der Bewohner reagieren können. "Wir glauben, dass Wohn- und Nutzungsverhalten sich künftig verändern, zum Beispiel im Mobilitätsbereich", sagt Rüdt.

Auf 30 000 Quadratmetern Geschossfläche soll viel Raum für Begegnung entstehen - zwischen den Bewohnern und mit den Nachbarn ringsum. In den sogenannten Co-Living-Bereichen soll, ähnlich wie in einem Studentenwohnheim, zusätzlich zu den kleinen Appartements eine Gemeinschaftsfläche zur Verfügung stehen. Auch klassische Wohngemeinschaften soll es geben. Nischen in den Grünanlagen sollen als Treffpunkte und zum Ausruhen dienen.

Zahlreiche weitere Flächen sind für gemeinschaftliche Nutzung geplant. "Wir wollen ein breites Spektrum von Angeboten schaffen, die den Alltag erleichtern und die Gemeinschaft fördern", sagt Ballauf. Dazu gehören Kita, Bistro, Tante-Emma-Laden, Veranstaltungsraum, Mobilitätsangebote, Hobbywerkstatt, Bibliothek und ein Naschgarten auf dem Dach. "Interaktion zwischen den einzelnen Bewohnern ist wichtig", erläutert Ballauf. "Es bedeutet auch, dass ich Unterstützung habe." Mit Hilfe einer "Quartiers-App" sollen die Bewohner nicht nur ein Leihfahrzeug im Untergeschoss reservieren können, sondern sich auch miteinander austauschen. Wenn alles nach Plan läuft, ziehen Mitte 2023 die ersten Bewohner ein.

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Quelle:
SZ vom 23.07.2020
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