Laim:"Mögele kommt wahrscheinlich von mögen"

Laim: Umzingelt von städtischer Prominenz: Josef Mögele zwischen Oberbürgermeister Dieter Reiter (links) und LBK-Chef Cornelius Mager.

Umzingelt von städtischer Prominenz: Josef Mögele zwischen Oberbürgermeister Dieter Reiter (links) und LBK-Chef Cornelius Mager.

(Foto: Josef Stöger/oh)

Wenn so viel Lob auf einen Lokalpolitiker niederprasselt, bleibt ihm nur eines: weitermachen

Von Andrea Schlaier, Laim

Exklusiver als am Freitagabend konnte Josef Mögele möglicherweise nie zuvor seine politischen Ziele an den Mann bringen. Und er ist immerhin seit 1984 Vorsitzender des Laimer Bezirksausschusses. Am Freitagabend jedenfalls war der 69-Jährige regelrecht umzingelt von städtischer Entscheider-Prominenz, allen voran Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Cornelius Mager, Chef der Münchner Lokalbaukommission, Christoph Frey, frisch gekürter Stadtkämmerer, Alexander Reissl, Kopf der Rathaus-SPD, und etliche weitere Stadträte sind ins kleine Interim am Laimer Anger gekommen, einzig, um dem Stadtteilpolitiker Mögele die Ehre zu geben. Der feierte gleich zwei Jubiläen auf einmal: Seit 35 Jahren führt er den Laimer Bezirksausschuss als dessen Vorsitzender an und seit 50 Jahren ist er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei.

"Schön kuschelig" sei's heute im kleinen Interim, sollte der Gastgeber später selbst von der Bühne herunter in Richtung seiner Gäste spötteln, die an langen, weiß eingedeckten Tischreihen eng zusammengerückt waren. "Das ist bei der SPD nicht immer so." Aber schließlich saßen hier bei Weitem nicht nur Menschen mit rotem Parteibuch, sondern vielmehr politische Mitstreiter aller Parteien, neben Bezirksausschuss- und Vereinsvertretern auch gesellschaftliche Stadtteil-Prominenz vom Konditoren-Ehepaar bis zu den Nachkommen des Laimer Grundstücks- und Architekten-Adels.

Wer sich seines Engagements wie Josef Mögele in vergleichsweise illustrer Runde erinnert, muss auch mit niederprasselndem Lobgewitter klarkommen. Den ersten Schauer löste der OB persönlich aus: Weil der 69-Jährige halt seit Dekaden "Sorgentante, Beichtstelle und ein Kümmerer des Stadtteils" sei, liege der Schluss nahe: "Mögele kommt wahrscheinlich von mögen". Also gestehe er ihm auch den Ehrentitel "Bürgermeister von Laim" zu. Und der sei, attestierte Bezirksausschuss-Vize und "BA-Veteran" Peter Stöckle (CSU) anschließend, "tatkräftig, engagiert, hartnäckig". Weil aber einige seiner großen Ziele wie beispielsweise die Tram-Westtangente oder ein Bürgerhaus auf Laimer Terrain noch immer der Umsetzung harrten, bemerkte SPD-Stadträtin Verena Dietl als Moderatorin des Abends: "Geh'n wir mal davon aus, dass er noch eine Weile im Amt bleibt".

So ist es. Auch wenn im Dezember Josef Mögeles nächste runde Feier ansteht, er wird 70, hat er sich entschlossen, 2020 noch einmal für den Bezirksausschuss zu kandidieren. Zu sehr treibe ihn etwa die Schaffung neuen Wohnraums für die Münchner um; Lösungen müssten gemeinsam mit der Stadtgesellschaft gesucht werden und zwar so, dass auch noch ein paar grüne Oasen übrig blieben. Apropos: In der Sache gebe es aktuell Gesprächsbedarf hinsichtlich der Baumschule im Westen Laims, die die Stadtplaner als künftiges Wohngebiet in den Fokus genommen haben... Sprach's und fokussierte die Herren Rathauspolitiker, mit denen sich der Doppeljubilar anschließend noch auszutauschen gedachte - zwischen saftigem politischen Bühnen-Kabarett und knusprigen Häppchen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: