Laim:Kurz und knackig

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Was Laim politisch und kulturell ausmacht, ist neuerdings auch auf der Website des Bezirksausschusses zu finden.

(Foto: Veranstalter)

Das Suchspiel hat ein Ende: Die neue Homepage des Laimer Bezirksausschusses ist übersichtlich strukturiert und präsentiert vieles, was das Viertel zu bieten hat

Von Andrea Schlaier, Laim

Nachdem Tobias Hößl Anfang des Jahres die gesamte Rathauspolitik online nachblätterbar und vor allem verständlich strukturiert hat mit seiner privaten Homepage "München transparent" (www.muenchen-transparent.de), machte er sich an den kleinen Bruder, die Homepage des Laimer Bezirksausschusses. Die Seite ist inzwischen online (www.ba-laim.de) und, wie von einem professionellen Programmierer nicht anders zu erwarten: kurz und gut. Hößl sitzt seit 2014 für die Grünen im Laimer Bezirksausschuss, und bei dieser praktischen politischen Arbeit begann ihn das bestehende Ratsinformationssystem der Stadt, abgekürzt RIS, zu nerven: Auf dieser Internet-Seite der Stadt können Stadtratsbeschlüsse, Sitzungen, Anfragen und Anträge eingesehen werden: Allein: man findet selten, was man sucht. Das liege daran, sagt Hößl, dass im RIS viele gescannte Dokumente hinterlegt seien, die von der RIS-Suchfunktion nicht erfasst werden. Sein neues Suchinstrument schafft das trotzdem.

Der Laimer, der im Hauptberuf Geschäftsführer eines digitalen Forums für Fans japanischer Manga-Comics ist, setzte sich persönlich zur Aufgabe, das ewige Suchspiel zu beenden. Nach 400 bis 500 Arbeitsstunden war das Werk - reines Privatvergnügen - vollendet. Sehr viele Menschen, die mit Stadtratsarbeit zu tun haben, nutzen die Website inzwischen - selbst die im Rathaus.

Nun also das zweite Werk - in Umfang und Struktur an Kompliziertheit freilich nicht mit der Seite für ganz München zu vergleichen. Und dennoch gibt es Parallelen. Die bislang recht verstaubte Online-Seite des Laimer Bezirksausschusses ist jetzt bestens sortiert, sodass sich Wesentliches mit nur wenigen Klicks ansteuern lässt: Was macht der Bezirksausschuss (BA), wie ist er organisiert, durch wen vertreten? Fragen eben, die sich vielen Bürgern erst stellen, wenn sie direkt tangiert sind. Sei's weil sie erfahren, dass der alte Baum im Garten nicht einfach umgesägt werden darf oder weil der Kindergarten der Tochter nach finanzieller Unterstützung für das neue Spielhaus sucht. Einige Münchner hören in dem Zusammenhang zum ersten Mal von dem Stadtteilgremium. In Laim werden sie neuerdings ohne allzu viel beamtische Schwurbelei über Sinn und Aufgabe des BA ins Bild gesetzt. Termine der aktuellen Sitzungen, Protokolle und Fördermöglichkeiten für lokale Projekte sind ebenfalls aufgeführt.

Die Mitglieder stellen sich teilweise mit Bild ihren Nachbarn vor, der Ausgang der letzten Wahl erscheint nach Knopfdruck auf dem Bildschirm. Und auch das kulturelle Vorzeige-Objekt, das es ohne den Ausschuss im kulturarmen Laim nicht gäbe: Das Festival der akustischen Musik, die Internale, im Interim an der Agnes-Bernauer-Straße. Und natürlich finden sich ein paar Sätze zur Historie des Viertels. Auch hier beschränkt sich der Macher aufs Wesentliche. Schließlich gibt's reichlich andere Quellen, um die Geschichte des Ortes zu erkunden.

Hößl hat die Infrastruktur geschaffen, die BA-Kollegen lieferten Beiträge. Ganz so lange wie bei "München transparent" hat's freilich nicht gedauert. Trotzdem zog sich die Homepage-Auffrischung für den Laimer BA hin. Das lag nicht an der Gestaltung, sagt und schreibt Hößl in seinem Blog. "Die rechtliche Klärung dauerte. . . aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen locker fünfmal so lang wie die eigentliche Programmierung."

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