Laim:"Ich wollte gerne mit Menschen arbeiten"

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Martin Bachmaier ist Polizeioberrat und leitet die Dienststelle München-Laim. (Foto: privat)

Der 42 Jahre alte Polizeioberrat Martin Bachmaier ist der neue Leiter der Polizeiinspektion 41 an der Rapotostraße. Sein Anspruch ist es, das hohe Vertrauen der Menschen in die Arbeit der Ordnungshüter zu festigen

Von Christina Seipel, Laim

Die Worte seines Ausbildungsleiters in der Polizeischule in Eichstätt haben Martin Bachmaier bis heute geprägt: "Seien Sie immer erst Mensch und dann Polizist. Dann kann man nichts falsch machen", hatte dieser dem jungen Polizeischüler vor mehr als 20 Jahren geraten. Daran hat sich der heute 42-jährige Polizeioberrat während seiner beruflichen Laufbahn gehalten. Seit November 2020 leitet er die Polizeiinspektion (PI) 41 (Laim-Hadern), die rund 100 000 Einwohner betreut und damit eine der größten Dienststellen der Stadt ist. Wie es dazu gekommen ist? Für Bachmaier ein einfacher Fall: "Die Stelle war frei und ich habe mich beworben", erzählt er mit einem Lächeln.

In der Dienststelle an der Laimer Rapotostraße 1 ist er jedoch kein Unbekannter. Bereits 2013 war Bachmaier schon einmal für sechs Monate Interims-Chef der PI 41. Die Station gehörte als Zwischenstufe zur obligaten Führungsbewährung für den höheren Dienst.

Das Team, die Arbeitsphilosophie und auch der Führungsstil des damaligen Inspektions-Chefs Dieter Zitzler-Ant hätten ihm gefallen, erzählt Bachmaier. "Es ging sehr menschlich zu." Das möchte er nun als neuer Dienststellenleiter beibehalten. Die rund 100 Mitarbeiter liegen ihm am Herzen: "Ich möchte, dass keiner sich als eine Nummer fühlt." Sein Anspruch sei es vielmehr, ein Chef zu sein, der zuhöre und Verständnis für die Belange der Beschäftigten zeige.

Mit einer Laufbahn bei der Polizei hat der dreifache Familienvater seinen Traumberuf aus Kindheitstagen verwirklicht. "Im Sandkasten-Alter wollte ich entweder Polizist werden oder Bauer", erinnert sich Bachmaier. Später am Gymnasium kam für den Sohn eines Schulamtsdirektors aus Dorfen neben Polizist auch der Beruf des Lehrers in Frage. "Ich wollte gerne mit Menschen arbeiten. Das finde ich wahnsinnig spannend", sagt der 42-Jährige. Letztlich wurde es dann doch die Polizei. Einen Polizisten habe es in der Familie noch nicht gegeben, Lehrer dafür umso mehr.

Seine Wahl hat er eigentlich nie bereut: "So facettenreich ist kaum ein anderer Beruf", schwärmt Bachmaier. Seinen Job hat er "von der Pike auf gelernt" und dabei viele Stationen absolviert, unter anderem als Streifenpolizist, Sachbearbeiter, Einsatzleiter für schwere Gewaltdelikte und zuletzt als Höherer Beamter vom Dienst und stellvertretender Leiter bei der Einsatzzentrale im Polizeipräsidium München. Bachmaiers Anspruch ist es dabei, das hohe Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei zu festigen.

Immer sei "Fingerspitzengefühl" nötig, wenn man unterscheiden müsse zwischen Menschen, die sich bewusst falsch verhielten und jenen, denen mal ein Fehler unterlaufen sei. Ob zum Beispiel jemand seine Gesichtsmaske absichtlich falsch trage oder diese versehentlich verrutscht sei. Bei Letzteren könne man dann schon mal ein Auge zudrücken, findet Bachmaier.

Mit seiner Frau, die als Grundschullehrerin arbeitet, und den drei Kindern lebt er in seinem Heimatort Dorfen. In seiner Freizeit liest er, treibt Sport oder spielt Akkordeon - "am liebsten bayerische Lieder und auf einer Hütte", erzählt Bachmaier und ergänzt lachend: "Meine Kinder finden das ganz schrecklich."

Das Wort Polizeichef hat er übrigens gleich zu Arbeitsbeginn aus der Betreffzeile gelöscht. "Ich mag das nicht", sagt er, es vermittle das Gefühl, Untergebene zu haben. Bachmaier sieht das ganz anders: "Wir sind immer ein Führungsteam."

© SZ vom 26.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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