Längere Sommerferien:Bayerns Schüler im Glück

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Ferienstart in Bayern (Foto: dpa)

Sieben Wochen Ferien: Diesmal haben Kinder vier Tage länger frei, bis das neue Schuljahr in Bayern beginnt. Grund dafür ist die Abstimmung mit nördlichen Bundesländern. Was die Schüler freut, stellt manche Eltern aber vor Probleme.

Von Tina Baier, München

Die Sommerferien sind ja ohnehin schon die längsten Ferien des Jahres. Heuer sind sie aber noch mal vier Tage länger als sonst - dank einer hochkomplexen Ferien- und Schultageregelung. Sie beginnen diesen Mittwoch und enden mit dem ersten Schultag am 16. September. Das sind 34 Ferientage, einschließlich eines Feiertags. Dass die Schule an einem Dienstag beginnt, ist normal. "Traditionell finden am Montag Lehrerkonferenzen statt, um das neue Schuljahr zu planen", heißt es aus dem Kultusministerium. Würde die Schule schon am Montag anfangen, müssten Lehrkräfte ihre Schuljahresanfangskonferenz am Freitag abhalten. Man wolle ihnen aber ermöglichen, das letzte Ferienwochenende noch zu genießen.

Grund für die ungewöhnliche Ferienzeit ist G8

Ungewöhnlich ist dagegen, dass die Ferien mitten in der Woche anfangen. Seit dem Jahr 2012 ist das so und hängt damit zusammen, dass andere Bundesländer ihre Sommerferien aufgrund doppelter Abiturjahrgänge des G 8 und des G 9 verschoben hatten. "Nächstes Jahr ist der letzte Schultag vor den Sommerferien wieder ein Freitag", sagt ein Sprecher des Kultusministeriums.

Dass die Sommerferien dieses Jahr länger sind, hat ebenfalls mit den doppelten Abiturjahrgängen in anderen Bundesländern zu tun. Nordrhein-Westfalen zum Beispiel, das seine Schüler normalerweise sehr früh in die Sommerferien schickt, brauchte mehr Zeit, um zwei Abiturienten-Jahrgänge zu bewältigen. Unter anderem deshalb hat die Konferenz der Kultusminister beschlossen, auch die Ferien in Bayern zu verschieben, um die Ferientermine in Deutschland zu entzerren und die Staus auf den Straßen nicht noch länger zu machen als sie es zu Beginn der Ferien ohnehin schon sind. In Bayern und Baden-Württemberg beginnen die Sommerferien traditionell spät.

Andere Ferien fallen kürzer aus

Aufgrund der Verschiebung rutschte der erste Ferientag im Freistaat dieses Jahr in den Juli. Das neue Schuljahr beginnt aber offiziell erst am 1. August. Das hat zur Folge, dass die Juli-Ferientage noch zum alten Schuljahr zählen. Das und noch einige andere Faktoren, etwa die Regel, dass insgesamt nur zwölf Samstage in den Ferien liegen dürfen, habe zu den verlängerten Sommerferien geführt, heißt es aus dem Kultusministerium. Das ändere aber nichts an der Gesamtzahl von 75 Ferientagen pro Jahr. Wegen der überlangen Sommerferien seien andere Ferien eben kürzer.

Normalerweise dauern Sommerferien sechs Wochen. "So soll es Arbeitnehmern ermöglicht werden, mit ihren Familien einen dreiwöchigen Urlaub zu unternehmen" und sich dabei am Arbeitsplatz vertreten zu lassen, so das Kultusministerium. Die Tatsache, dass in vielen Familien sowohl Vater als auch Mutter Arbeitnehmer sind, scheint das Ministerium weniger zu beschäftigen. Der Ferienstart mitten in der Woche erleichtert die Organisation der Kinderbetreuung nämlich nicht gerade.

© SZ vom 29.07.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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