Kurzkritik:Beseelte Roboter

"Musik zum Anfassen" im Teamtheater

Von Egbert Tholl

Eigentlich wäre es natürlich ein großes Fest für die 80 Kinder von den Grundschulen an der Tumblinger- und der an der Stuntzstraße gewesen, oder besser: von den 80 für noch sehr viele mehr. Vier Klassen bauten mit den Musikern des Vereins "Musik zum Anfassen" Klangroboter, das Deutsche Museum half, und wenn es ein Problem gab, fanden die Kinder selbst eine Lösung, die supertollen Musiker halfen nur. Aber dann kam das Virus, am 1. April war die Muffathalle zu, aber jetzt ist das Teamtheater offen, und dort nahm man die fabelhaften Gerätschaften gerne auf, und Philipp Kolb pflegt sie. Bis Sonntag, 12. Juli, ist die theatralische Installation "Wir und die Roboter" zu sehen, für sieben Besucher gleichzeitig im Raum, dann wandert sie - Termin steht noch nicht fest - ins Deutsche Museum. Und eigentlich gehörte sie am besten zur Musiktheaterbiennale, denn diese halbe Stunde ist bestes Klangtheater, erfunden von jungen Menschen, also Zukunft.

Nun sieht man die enthusiastischen Kinder, neugierig, tanzend, aufgeweckt im Video, die vier abenteuerlichen Gerätesammlungen werden von jeweils einem Musiker live animiert. Spielt etwa Christof Reiserer Saxofon zur schnaufenden Rappelmaschine Hildegard, dann ist das wie avancierter Elektrobreakbeat. Schiffchen aus Füßlingen fahren von alleine und trommeln, ein Riesending bläst getaktet zum Video Luftballons auf, ein Klangspielfeld schafft eine Symphonie für sich, alles kommt zusammen, elektrisches Narrativ mit Zauberkraft.

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