Welcher Prominente hat erfolgreich auf der Wiesn angebandelt? Wer wird in die Banane gesteckt? Und wer bekommt die meisten BHs nachgeschmissen? Sie glauben, alles über das Oktoberfest zu wissen? Weit gefehlt - wie diese etwas anderen Wiesnfakten beweisen. Das Taxi für Alkoholleichen Wer auf dem Oktoberfest so viel trinkt, dass er nicht mehr laufen kann, wird mit dem "Wiesntaxi", dem "gelben Sarg" oder der "Banane" abgeholt. So werden im Volksmund die Tragen des Roten Kreuzes genannt, mit denen Alkoholleichen und Verletzte abtransportiert werden. Die Tragen sind mit einer gelben Plane geschützt, damit Schaulustige nichts sehen und aus Neugierde den Weg versperren. Jedes Jahr muss das Rote Kreuz mehrere hundert Gäste als Bierleichen abtransportieren.
Kuriose Wiesnfakten
Ein Prosit aus Chemnitz
"Ein Prosit der Gemütlichkeit" mit dem obligatorischen "Oans, zwoa - Gsuffa!" ist der Wiesnhit, der wohl am häufigsten gespielt wird. Was überrascht: Das Lied kommt gar nicht aus Bayern, sondern aus Chemnitz. Dort wurde es von Bernhard Dittrich komponiert. Der Musiker starb 1902 an einem Herzschlag. 1912 etablierte sich das sächsische Lied dann auf dem Oktoberfest.
Kuriose Wiesnfakten
Das größte Zelt
Die Bräurosl war einst das größte Bierzelt auf dem Oktoberfest. 12.000 Gäste konnten hier Platz nehmen. Dann wurde es verkleinert. Heute ist das Hofbräu-Festzelt das größte auf der Wiesn. Es bietet 10.000 Menschen Platz: 6518 Sitzplätze im Zelt, etwa 1000 Stehplätze im Innenbereich und 3022 Sitzplätze im Garten.
Kuriose Wiesnfakten
19 Schläge
Den Rekord beim Fassanstich hält Christian Ude - mit nur zwei Schlägen. Als schlechtester Anzapfer unter Münchens Oberbürgermeistern ist dagegen Thomas Wimmer (im Bild) in die Annalen eingegangen. 1950 benötigte er 19 Schläge.
Kuriose Wiesnfakten
Izapft os'!
Die größte Panne beim Anzapfen passierte im Jahr 1978. Der damalige Oberbürgermeister Erich Kiesl von der CSU verwechselte die Vokale und rief lauthals "Izapft os'!" statt "Ozapft is'" in die Menge.
Kuriose Wiesnfakten
BHs für Aloisius
Dem Engel Aloisius im Hofbräuzelt passieren auf der Wiesn regelmäßig Dinge, um die ihn viele Männer beneiden: Wenn sich einmal wieder eine übermütige Touristin ihrer Oberkleidung entledigt, schleudert sie ihren BH in Richtung des Schutzpatrons aller Biertrinker, der in der Mitte des Zelts über den Biertischen schwebt. So manch ein Büstenhalter bleibt an Aloisius hängen, deswegen wird der Engel mehrmals während des Oktoberfestes von den Textilien befreit. Wenn Betrunkene sich sämtliche Kleider vom Leib reißen, müssen sie übrigens nicht nackig nach Hause gehen. Denn das Rote Kreuz hat für diese Fälle Ersatzhosen aus Papier parat.
Kuriose Wiesnfakten
Die Krüge hoch!
Den Weltrekord im Maßkrugtragen hält Oliver Strümpfel aus Abensberg. 23 volle Maßen hat der 39-Jährige am Gillamoos 2011 nach 40 Metern ins Ziel gebracht. Foto: Oliver Strümpfel im Jahr 2007 - mit 15 Krügen.
Kuriose Wiesnfakten
Sturz im Bierzelt
Wer zu viel Bier auf der Wiesn erwischt, sollte vorsichtig sein, denn alkoholbedingte Entgleisungen können teuer werden. Einer Besucherin gelang es 2006 beim Schunkeln nicht mehr, das Gleichgewicht zu halten. Sie stürzte nach hinten und verletzte einen Mann hinter ihr, der gerade einen Schluck trinken wollte, am Zahn. Dieser verklagte die Frau auf Schmerzensgeld - und bekam Recht. Die Frau musste 500 Euro zahlen.
Kuriose Wiesnfakten
Infizierte Ochsen
118 Ochsen und 53 Kälber mussten für das Oktoberfest 2011 sterben. Zuvor hatten die meisten von ihnen allerdings ein recht schönes Leben: Die Ochsen für die Ochsenbraterei stammen aus dem beschaulichen Gut Karlshof im Norden von München. In vergangenen Jahr wütete dort allerdings eine seltene meldepflichtige Rinderseuche, es wurden Salmonellen festgestellt. Fast 300 Ochsen mussten geschlachtet werden. Die bestellten Ochsen für die Wiesn konnte das Gut dennoch liefern.
Kuriose Wiesnfakten
Beten im Bierzelt
Im Hippodrom-Festzelt feiern nicht nur Prominente und Reiche, sondern auch Gläubige. Denn jedes Jahr - traditionell am ersten Oktoberfestdonnerstag - wird hier ein Wiesn-Gottesdienst abgehalten. Dabei werden auch Schaustellerkinder getauft und gefirmt. Erstmals fand der Gottesdienst 1956 statt.
Kuriose Wiesnfakten
Lothar bandelt an
Das Oktoberfest gilt seit 202 Jahren auch als riesige Kontaktbörse. Nicht zuletzt, weil das viele Bier enthemmend wirkt und die Männer in Lederhosen männlicher aussehen und die Frauen in Dirndl weiblicher. Auch so einige Prominente haben sich auf der Theresienwiese kennengelernt: Nadja Fürstin zu Schaumburg-Lippe verliebte sich 2005 in Alexander zu Schaumburg-Lippe. Inzwischen sind die beiden verheiratet und haben zwei Töchter. Auch der ehemalige Fußballstar Lothar Matthäus lernte 2007 auf dem Oktoberfest eine Frau kennen: Liliana. Im Januar 2009 heirateten die beiden, doch Matthäus' vierte Ehe hielt nur zwei Jahre.
Kuriose Wiesnfakten
Schule statt Rummel
Viele Kinder beneiden den Schaustellernachwuchs, weil sie denken, die Kinder müssten nicht zur Schule gehen. Doch das stimmt nicht: Die etwa 40 Schaustellerkinder sind schulpflichtig und müssen eine ortsansässige Schule aufsuchen, während die Eltern auf dem Rummelplatz arbeiten. Während der Wiesnzeit gehen die Schausteller-Grundschüler in die Stieler-Schule, Hauptschüler in die Ridler-Schule - beide nur wenige Minuten von der Theresienwiese entfernt.
Kuriose Wiesnfakten
Teures Wildbieseln
Wem die Schlange vor den Toiletten zu lang ist, sollte nicht auf die Idee kommen, sich auf den Grünflächen hinter dem Zelt zu erleichtern. Denn Wildbieseln, also das Urinieren in freier Wildbahn, ist auf dem Oktoberfest streng untersagt. Wird man erwischt, ist sogar ein Ordnungsgeld zwischen 20 und 100 Euro fällig.
Kuriose Wiesnfakten
Verein gegen betrügerisches Einschenken
Über das Thema Schankbetrug können sich die Münchner stundenlang echauffieren - besonders während des Oktoberfestes. Denn eines haben fast alle Wiesnmaßen gemeinsam: Sie sind nicht bis oben hin voll. Allerdings ist behördlich ein Unterschank von 0,1 Liter erlaubt. Der Verein gegen betrügerischen Einschenken macht seit Jahren dagegen mobil. Er rechnet vor, dass bei einem Maßpreis von neun Euro ein Unterschank von 0,1 Liter 90 Cent wert ist. Das macht bei sechs Millionen getrunkenen Wiesn-Maß einen ergaunerten Gewinn von 5,4 Millionen Euro.
Kuriose Wiesnfakten
Kein Bus ins Bordell
Skandal im Sperrbezirk: Ein kostenloser Shuttlebus sollte 2009 Wiesn-Besucher vom Festgelände direkt ins Bordell "Pascha" fahren. Doch in letzter Minute schritt das Münchner Kreisverwaltungsreferat ein - und untersagte die Aktion.
Kuriose Wiesnfakten
Krücken und eine Heuschrecke
Im Fundbüro der Wiesn wurden 2011 etwa 4750 Fundstücke abgegeben, darunter 1300 Kleidungsstücke, 1045 Ausweise, 520 Geldbörsen, 425 Schlüssel, 390 Handys, zwei Krücken - und jede Menge Skurriles. Wer nimmt bitte seine acht Zentimeter große Blattheuschrecke mit auf die Wiesn? Foto: Charles Reinbold, Mitarbeiter im Fundbüro auf dem Oktoberfest, im Jahr 2008 mit einem verlorengegangenen Superman-Kostüm
Kuriose Wiesnfakten
0,87 Euro für die Maß
Zwischen 9,20 Euro und 9,50 Euro wollen die Wiesnwirte in diesem Jahr für einen Liter Bier haben. Vor 60 Jahren war die Maß dagegen noch richtig günstig: Lediglich umgerechnet 0,87 Euro kostete das Bier auf dem Oktoberfest damals. Vor 50 Jahren mussten die Wiesnbesucher umgerechnet 0,97 Euro zahlen und vor 40 Jahren 1,51 Euro.
Kuriose Wiesnfakten
Die Italiener kommen!
Im Jahr 2010 waren rund 72 Prozent der Wiesn-Gäste Bayern. Neun Prozent kommen aus dem Rest der Republik - und 19 Prozent von noch weiter her. Von den ausländischen Gästen sind 17 Prozent der Besucher Italiener. Vor allem am zweiten Wochenende fahren Tausende über den Brenner Richtung München - weswegen diese Tage auch als Italiener-Wochenende bezeichnet werden. Dann sind sogar Polizeibeamte aus Italien auf der Theresienwiese im Einsatz, um ihre deutschen Kollegen zu unterstützen.
Kuriose Wiesnfakten
Ellis Kaut - ein Münchner Kindl
Das Münchner Kindl führt traditionell den Einzug der Wiesnwirte an: Auf einem Pferd sitzend, winkt es den Zuschauer zu. Einige Münchnerinnen, denen diese Ehre zu Teil wurde, haben später Berühmtheit erlangt. Im Alter von 18 Jahren ritt Pumuckl-Autorin Ellis Kaut 1938 am ersten Wiesnsamstag vorneweg, die Moderatorin Hannelore Fischer 1979 und 1980.
Kuriose Wiesnfakten
Einstein als Lehrling auf der Wiesn
Der Verfasser der Relativitätstheorie Albert Einstein hat einst auf dem Oktoberfest gearbeitet. Nicht als Kellner im Bierzelt, sondern als Lehrling in der Elektrofirma seines Vaters. Der junge Einstein schraubte Ende des 19. Jahrhunderts die Glühlampen im Schottenhamel-Zelt in die Fassungen. Heutzutage beträgt der Stromverbrauch des Oktoberfests etwa 2,7 Millionen Kilowattstunden - damit könnten mehr als 1000 Haushalte ein ganzes Jahr lang versorgt werden.
Kuriose Wiesnfakten
Und jährlich grüßt das Wiesn-Playmate
Jedes Jahr kürt das Männermagazin Playboy ein Wiesn-Playmate. Das Wiesn-Playmate lässt sich traditionell für die Oktober-Ausgabe des Magazins in Dirndl und nackt vor bayerischer Kulisse ablichten. Wichtig: Ein Wiesn-Playmate muss eine gewisse Dekolletéfülle vorweisen können. im Bild: Regina Deutinger, Wiesn-Playmate 2006
Kuriose Wiesnfakten
Kann man mit zwei Maß noch Autofahren?
Mit zwei Maß könne man noch Auto fahren: Mit dieser Aussage sorgte der damalige Ministerpräsident Günther Beckstein 2008 für Aufregung. Der genaue Wortlaut: "Wenn man die zwei Maß in sechs, sieben Stunden auf dem Oktoberfest trinkt, ist es noch möglich." Noch heute machen sich Kabarettisten angesichts dieser Selbstüberschätzung lustig.