Wer ein Projekt wie den Gefahren-Atlas ins Internet stellt und seine Leser dazu auffordert, sich mit eigenen Einträgen daran zu beteiligen, der muss wohl damit rechnen, auch ein paar Scherzkekse zu inspirieren. So warnt zum Beispiel ein Nutzer in Eintrag Nummer 155 Menschen auf Rollerblades vor einer tückischen Gefahr im Ebersberger Forst - vor herumliegenden Ästen. Eigentlich ist das ja ein guter Tipp. Nur: Wer käme auf die Idee, mit seinen Rollschuhen durch einen Forst zu rauschen, wohl gemerkt nicht auf einer der asphaltierten Straßen, sondern querfeldein? Acht Nutzer haben dem Eintrag bis Mittwoch ihre Stimme gegeben, acht Nutzer also, die den mutmaßlichen Spaß als solchen erkannt haben.
Ein anderer Leser platzierte seine Markierung ein paar Meter nördlich von der Wittelsbacherbrücke in der Münchner Innenstadt und empfahl, die Isar an der Stelle nicht zu überqueren. Er sei nämlich nass geworden und jetzt krank. Ein weniger wasserscheuer Nutzer warnte gar vor Kopfsprüngen in den Kleinhesseloher See im Englischen Garten: "Zum Schwimmen ist die Wassertiefe hier zu gering." In einem Eintrag zwischen Donnersberger- und Hackerbrücke hieß es: "Ständig fahren hier Züge durch die Gegend und überall liegen Metallteile! Für Spaziergänger ist das lebensgefährlich!" Wie wahr . . . schließlich handelt es sich um Eisenbahngleise.
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Andere Einträge dokumentieren Gefahrenstellen, die eher an Schildbürgerstreiche erinnern. Am Bonner Platz in Schwabing wundert sich ein Radfahrer über einen Pfeil auf dem Straßenbelag, der ihn, würde er ihm folgen, direkt in eine Parkbucht leiten würde. "Wie Radler diesen Weg nehmen sollen, wenn die belegt ist, bleibt rätselhaft." Einen ähnlichen Fall gibt es auch in der Kreittmayrstraße/Ecke Erzgießereistraße in Neuhausen.
Nicht vergessen werden soll auch ein "Beweisfoto", das ein Nutzer bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle in der Boschetsrieder Straße in Obersendling gemacht und das er in den Gefahren-Atlas eingetragen hat. Die Beamten kontrollierten hier regelmäßig, schreibt der Leser, sperrten dabei aber nicht nur eine Fahrspur. Und tatsächlich: Den Radweg blockiert ein Polizeibus.