Süddeutsche Zeitung

Kunstmessen in München:Alle sitzen im gleichen Boot

Trotz Corona versuchen auch die kleineren Kunstmessen zu überleben: Die Paper Positions im Auktionshaus Karl & Faber, die Artmuc auf der Praterinsel

Von Evelyn Vogel

Huch, wo sind denn die Kojen abgeblieben? Kojen? Gibt's keine in diesem Jahr bei der Münchner Ausgabe der Paper Positions. Die Kunstmesse für alles, was mit und auf Papier künstlerisch zu machen ist, findet in stark verkleinerter Form mit 21 Ausstellern beim Auktionshaus Karl & Faber statt. Hier hat man in Corona-Zeiten auf den Einbau von klassischen Messeständen komplett verzichtet. Die Präsentation ähnelt eher einer klassischen Kunstausstellung mit zeitgenössischen Arbeiten, die rundum an den Wänden hängen.

Im Mittelbereich bleibt Raum für Gespräche unter Corona-Auflagen auf Distanz. "Im Grunde", sagt Veranstalter Kristian Jarmuschek, "kehren wir damit zu unseren Anfängen zurück. So ähnlich sah die erste Paper Positions im Bikini in Berlin auch aus." Das Angebot der Galerien, die aus dem gesamten Bundesgebiet kommen, besteht aus Zeichnungen und Gouachen, Fotografien und Collagen, Faltungen und Wandobjekten. Ergänzt wird es durch einige Arbeiten, die das Auktionshaus zum Verkauf auf der Messe anbietet - darunter eine große Papierarbeit von Kiki Smith, die im fünfstelligen Preissegment liegt. Ansonsten finden sich aber auch zahlreiche Werke für Preise zwischen 1000 und 10 000 Euro.

Preislich günstiger geht's auch noch in der Artmuc, die bei ihrer zehnten Ausgabe wieder die Praterinsel bespielt. Galerien und Plattformen sowie Einzelkünstler können sich hier präsentieren.

Das ist qualitativ oft ebenso kunterbunt wie technisch. Aber gerade Einsteiger, die es optisch gerne etwas krachiger mögen, werden hier oft zu günstigen Preisen fündig.

Paper Positions, Karl & Faber, Amiraplatz 3, bis 25. Okt, Sa 14-20 Uhr, So 11-16 Uhr; Artmuc, Praterinsel, bis 25. Okt., Sa 12-19, So 12-18 Uhr

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Quelle:
SZ vom 24.10.2020
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