Süddeutsche Zeitung

Kunst:Spiel mit den Sinnen

Eine Ausstellung von Mirja Wellmann in der Galerie Kunststücke

Für Mirja Wellmann spielt sich ästhetische Wahrnehmung auf unterschiedlichen Ebenen ab. Die Bildhauerin und Sound-Artistin macht das Hörbare sichtbar und assoziiert aus Sichtbarem subtile Hörerfahrungen, indem sie die jeweiligen Botschaften, die sie aus Gehörtem und Gesehenem herauskristallisiert, in einen anderen Sinnescode übersetzt. Auf diese Weise entstehen aus dem Klappern einer Schüssel, dem Plätschern des Wassers, einem Kinderlachen oder einer Autohupe fragile Skulpturengeflechte aus verschiedenen Holzarten oder Plexiglas. Zu sehen sind diese "HörNester, HörWolken und HörProtokolle" nun in der Galerie Kunststücke an der Bergsonstraße 45 in Obermenzing. Dort sorgen Wellmanns Arbeiten dafür, dass die Sinneswahrnehmungen von hörendem Betrachter und sehendem Zuhörer ineinander verschmelzen, um dann wieder in ihrer spezifischen Eigenheit ins Bewusstsein zu treten. Die Künstlerin selbst indes legt den Fokus bei der Entstehung ihrer Werke auf die Kunst des Hörens und beruft sich dabei auf Hildegard von Bingen: "Das Hören ist der Ursprung der vernünftigen Seele, und die Vernunft spricht mit dem Klang, und der Klang ist gleichsam Denken, und das Wort ist gleichsam Werk."

Bis Samstag, 16. November, ist die Schau donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0170-245 76 31 zu besichtigen.

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Quelle:
SZ vom 14.10.2019 / stz
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