Süddeutsche Zeitung

Kundgebung:"Wir sind alle von wo": Demonstration für Toleranz vor der Staatsoper

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Von Thomas Anlauf

Es dürften viele Tausend Menschen sein, die an diesem Donnerstagabend vor der Staatsoper auf die Straße gehen werden, um für eine "angstfreie und offene Gesellschaft" einzutreten. Mittlerweile rufen neben dem Veranstalter der Kundgebung, Bellevue di Monaco, fast hundert Vereine, Verbände und Organisationen aus München auf, an der Demonstration teilzunehmen.

"Wir trauern mit den Angehörigen der Berliner Opfer und sind in Gedanken bei den vielen Verletzten", so Kulturveranstalter Till Hofmann (Lach- und Schießgesellschaft) und Matthias Weinzierl vom Bayerischen Flüchtlingsrat, die die Kundgebung mit vielen weiteren Helfern organisieren. "Wir sind schockiert - wir wissen nur eins sicher: Wir lassen uns jetzt auf keinen Fall Angst machen!"

München stehe ein für Humanismus, Einigkeit und eine offene Gesellschaft. "Nationalistische Populisten, Angstmacher und Hetzer haben uns im vergangenen Jahr oft genug ihre fremdenfeindlichen ,postfaktischen' Themen und Theorien aufgedrängt", finden die Vorsitzenden der Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco, die derzeit an der Müllerstraße drei Häuser für ein Flüchtlingsprojekt saniert.

Wie schon vor genau zwei Jahren, als sich gut 15 000 Menschen am Max-Joseph-Platz versammelten, um gegen Rechtspopulismus und für Toleranz zu demonstrieren, werden auch an diesem Donnerstag zahlreiche Künstler auftreten - darunter The Notwist, Günter Sigl und Barney Murphy von der Spider Murphy Gang, der Syrische Friedenschor sowie Musiker vom Gärtnerplatztheater.

Außerdem werden unter anderem Christian Stückl vom Münchner Volkstheater, Musiker Willy Astor, Hajer Dhahri vom Muslimrat, der Soziologe Stephan Lessenich, Rüdiger Linhof von den Sportfreunden Stiller sowie Karl Kopp von Pro Asyl auf der Rednerbühne erwartet.

Die Kundgebung vor der Oper am Max-Joseph-Platz, die unter dem Motto steht "Wir sind alle von wo!", beginnt an diesem Donnerstag um 18 Uhr und dauert voraussichtlich bis 20.30 Uhr.

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Quelle:
SZ vom 22.12.2016
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