Kulturzentrum:Kein Einspruch gegen Vergabe

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Die Sanierung des Gasteig kann nun endlich losgehen

Die Vergabe der Gasteig-Sanierung wird am Montag, den 8. Juli, um Mitternacht rechtskräftig. Der Stuttgarter Architekt Tobias Wulf erklärte dem Chef des Kulturzentrums nach eigenen Angaben, dass er nicht mehr gegen den Zuschlag für das Münchner Büro Henn vorgehen werde. "Ich habe Herrn Max Wagner soeben mitgeteilt, dass wir von einer weiteren Rüge absehen", erklärte er am Montagnachmittag schriftlich. "Wir möchten das Verfahren nicht weiter verzögern." Da am Ende nur noch zwei Büros um die Gasteig-Sanierung kämpften, ist der Weg für Henn nun frei. Die Verantwortlichen des Gasteig müssen nun die noch laufende Rügefrist abwarten und können dann unmittelbar in die Vorplanung der fast eine halbe Milliarde teuren Sanierung einsteigen.

Öffentlich äußern wollen sich die Verantwortlichen des Gasteig noch nicht. Nach dem Desaster um den ersten Versuch der Sanierungsvergabe, den die Vergabekammer Südbayern wegen Rechtsfehler annulliert hatte, wird Geschäftsführer Max Wagner erst nach dem Ablauf der offiziellen Rügefrist am 8. Juli sprechen. Dann soll es auch Details zum neuen Zeitplan geben, der nach der fast einjährigen Verzögerung nötig sein wird. Unklar bleibt zunächst auch, um wie viel sich die Sanierung des Gasteig durch die Panne verteuert hat.

Unabhängig vom finanziellen Verlust hat der Gasteig auch einen Imageschaden erlitten. Drei gleichberechtigte Sieger hatte der Wettbewerb gebracht, beide nun unterlegenen Büros werfen den Verantwortlichen einen unsauberen Stil vor. Wulf bezeichnet das Verfahren als misslungen und unfair, weil der Konkurrent Henn durch vorherige Aufträge im Gasteig einen nicht kompensierbaren Vorsprung gehabt hätte. Das Büro Auer und Weber aus München war aus der letzten Runde mit ähnlichen Argumenten ausgestiegen. Die Vergabekammer Südbayern hatte diesen Nachteil zwar moniert, aber nicht als rügetauglich eingestuft.

© SZ vom 03.07.2019 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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