Kulturtipp:Ankommen in der Fremde

Schüler lernen, wie junge Flüchtlinge leben

Altstadt-Lehel - Jugend kann sich auf sehr unterschiedliche Weise gestalten. Für die einen ist es eine unbeschwerte Zeit des Ausprobierens, des Vergnügens und der Bildung. Anderen wiederum sind diese Dinge verwehrt, weil sie auf der Flucht sind und von Traumata geplagt um ihre physische und psychische Existenz kämpfen. Wie gestaltete sich das Leben dieser jungen Menschen in ihrer Heimat? Welche Zukunft haben sie hier bei uns? Und wie stehen ihre Chancen auf ein glückliches, freies Leben? Diese Fragen haben sich die Teilnehmer des Praxis-Seminars "Perspektiven gemeinsam entwickeln" am Münchner Ludwigsgymnasium gestellt. Acht Monate lang befassten sich die Schüler der Oberstufe mit dem Thema, lernten Gleichaltrige aus Afghanistan, Somalia und Sierra Leone kennen, führten mit ihnen Gespräche über ihr Leben in der Heimat, die Fluchterlebnisse und über Hoffnungen und Träume. Das hat die Perspektive der Münchner Schüler auf ihr eigenes Leben nachhaltig verändert.

Entstanden ist daraus die Ausstellung "Ankommen", die derzeit im Museum fünf Kontinente zu sehen ist und verschiedene Gesichtspunkte zur Situation minderjähriger Flüchtlinge visualisiert. Tafeln mit grafisch aufbereiteten Sachinformation werden hier gezeigt, auf Paletten montierte Landkarten mit den Krisenherden der Welt und natürlich die Interviews mit den geflüchteten Jugendlichen, in denen sich die persönlichen Dimensionen dieser politischen Probleme offenbaren. "The family doesn't like me playing football," bedauert Lucy. "Kriege müssen beendet werden, auch in Sierra Leone. Ich will den armen Kindern, Leuten oder Witwen helfen", erzählt Sarah. Oder Nawid: "Das größte Problem in Afghanistan ist, dass es dort keine Schulen gibt."

"Ankommen" im Museum fünf Kontinente, Maximilianstraße 42, zu sehen bis 24. Februar, Dienstag bis Sonntag von 9.30 bis 17.30 Uhr

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