Kulturelles Trostpflaster:Schön frohlockt

Von Barbara Hordych

Einerlei, ob die Wiesnbesucher in den vergangenen Jahren bewusst nach ihm suchten oder ihm eher zufällig begegneten: Alois Hingerl, Dienstmann Nummer 172 vom Hauptbahnhof München, schlossen Einheimische wie Auswärtige sofort ins Herz. In der temporären Spielstätte des Münchner Marionettentheaters auf der Oidn Wiesn, schräg gegenüber vom Herzkasperlzelt, verfolgten die Zuschauer das Schicksal des von Petrus zum "Engel Aloisius" erhobenen Dienstmanns. Der hadert in dem Stück "Ein Münchner im Himmel" nach Ludwig Thoma mit der himmlischen Hausordnung. "Frohlocken und Hosianna singen" soll er auf der zugeteilten Wolke - als Belohnung gibt es statt des geliebten Münchner Biers lediglich "himmlisches Manna". Wem die Wiesn ebenso fehlt wie dem Aloisius sein Bier, der kann am Samstag, 26. September, um 20 Uhr beim "Altmünchner Abend" im Marionettentheater an der Blumenstraße 32 dem bayerischen Grantler wieder begegnen und mit ihm gemeinsam ein lautes "Sacklzement halleluja" ausrufen. Liesl Karlstadt und Karl Valentin sowie die Schönheitskönigin Bally Prell sind ebenfalls mit von der Partie.

© SZ vom 19.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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