Kultur-Protest:Das große Buh

Offener Brief vieler Ensembles von Augsburg bis Würzburg

Von Susanne Hermanski, Freistaat Bayern

Künstlerische Ensembles der Städte Augsburg, Bamberg, Nürnberg, Memmingen, Regensburg, Fürth, Würzburg, schließen sich in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten dem dringlichen Appell ihrer Münchner Kollegen an, den Kultur-Lockdown aufzuheben. Sie schreiben in einem offenen Brief, der neben Markus Söder auch an Kunstminister Bernd Sibler und die jeweiligen Bürgermeister und Kulturreferenten adressiert ist: "Sämtliche Theater in Bausch und Bogen zu schließen, hat im Hinblick auf den Infektionsschutz keinen Nutzen. Und es ist schädlich!" Durch diese pauschale Schließung werde nicht nur eine kostbare Möglichkeit vertan, einer zunehmend verunsicherten Gesellschaft einen Ort der Besinnung und des Ausgleichs anzubieten.

Der Lockdown sei auch unverständlich für die, die sich um die Ausarbeitung und Umsetzung der von der Politik vorgegebenen Hygienemaßnahmen bemüht haben. In der Konsequenz sei die Aussage des Schließungsbeschlusses "das Eingeständnis, dass alle Vorgaben, alle Hygienekonzepte wertlos sind. Es fühlt sich wie eine Kapitulation vor der Pandemie an." Und zum Abschluss formulieren die Ensembles einen flammenden Appell: "Lassen Sie uns die Chance, dem gemeinsam entgegenzuwirken, indem wir die kreativen Orte in unserer Mitte offen halten!"

Namentlich zeichneten den Brief die Ensemblemitglieder des Staatstheaters Augsburg, des ETA Hoffmann Theaters Bamberg, des Mainfrankentheaters Würzburg, des Stadttheaters Fürth, des Staatstheaters Nürnberg, des Theaters Regensburg, des Theaters Pfütze (Nürnberg), des Gostner Hoftheaters (Nürnberg), des Theaters im Gärtnerviertel (Bamberg), des Nana Theaters im Club Kaulberg (Bamberg), des Landestheaters Schwaben (Memmingen) und des Theater Mummpitz (Nürnberg).

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