Nachruf:Hans Falter verstorben

Kultureller Kopf im Münchner Westen: der verstorbene Hans Falter. (Foto: Robert Haas)

Der umtriebige Kultur-Impresario hat das Interim in Laim zu einer Institution gemacht. Der gebürtige Mühldorfer wurde 75 Jahre alt.

Von Andrea Schlaier

30 Jahre lang war Hans Falter der Kopf der Laimer Kleinkunstszene. Nicht weil er mit seinem blank rasierten Haupt auch im größten Getümmel geortet werden konnte. Vielmehr verkörperte er seit Ende der Achtzigerjahre den einzig wahrnehmbaren Kultur-Veranstalter im Stadtbezirk 25.

Zusammen mit einer Kleinstgruppe von Mitstreitern trotzte der gebürtige Mühldorfer 1989 der Stadt das ehemalige Wirtschaftsgebäude des Laimer Schlössls mitten im Viertel ab, um dort eine Zwischennutzung zu implementieren, als es das Wort in der Szene noch gar nicht gab. "Interim" tauften sie das Häuschen.

Gage niedrig, Reputation ordentlich

Unter dessen Dach und Falters Führung wurde fortan mit Sachverstand und auch Liebe ehrenamtlich alles auf die kleine Bühne gebracht: Jazz, Theater, Kleinkunst und zuletzt auch das Kammermusikfestival "Internale". Die Gagen waren niedrig, die Reputation ordentlich.

Zu Beginn finanzierten die Aktivisten um Falter, der als Betriebswirt in der Krankenhausverwaltung arbeitete, viel aus der eigenen Tasche, bis dann doch Fördergelder flossen. Unter Falters "Intendanz" ist das Interim zu einer Institution in Laim geworden. 2018 zog er sich zurück, "um auch mal wegfahren zu können", sagte er damals. Wie seine Wegbegleiter im Interim mitteilen, ist Hans Falter schon am 15. Januar im Alter von 75 Jahren gestorben.

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