Kultur in der Natur:Der Ruf der Freiheit

Reisen in ferne Länder sind momentan noch nicht möglich. In andere Welten eintauchen kann man aber auch hierzulande. Freilichtmuseen, Hütten, Wild- und Spaßparks öffen nach dem Lockdown wieder ihre Türen.

Von Ayça Balcı

Wenngleich nun allmählich das gesellschaftliche und kulturelle Leben wieder in die Gänge kommt - ein Reisen in ferne Länder steht noch nicht in Aussicht. Zu kleinen Trostspendern könnten jetzt aber Freilichtmuseen werden. Sie ermöglichen zwar keine Reisen in ferne Länder, aber immerhin eine in ferne Zeiten und längst vergessene Welten, und das ganz in der Nähe.

Wer nun durch die wieder geöffneten Pforten des Geschichtsparks Bärnau-Tachov in der Oberpfalz tritt, begibt sich auf eine Zeitreise durch drei große mittelalterliche Phasen einer Region, in der einst die Bayern mit slawischen Siedlern zusammenwuchsen. Die Veranstaltungen im Mitmach-Museum sind zwar coronabedingt abgesagt, in den Dörfern kann man aber trotzdem Darstellern begegnen, die in historischen Kleidern das Mittelalter erlebbar machen - mit Mundschutz und Abstand, wie die Besucher auch.

Wer nicht ganz so weit in die Vergangenheit reisen möchte, begebe sich an den Schliersee, ins Freilichtmuseum Markus Wasmeier. Dort taucht man in das bäuerliche Leben des frühen 18. Jahrhunderts ein. Auch in den Häusern des Museumsdorfs gelten die Abstandsregelungen, Mitmachangebote gibt es zurzeit auch dort nicht. Die Töpfer, Bäcker, Schuhmacher und Weberinnen gehen dennoch vor Ort ihrer Arbeit nach, bei der man ihnen jetzt zumindest wieder zuschauen kann. Auch an der Glentleiten, im größten Freilichtmuseum Südbayerns, können die zahlreichen historischen Gebäude wieder besichtigt werden. Schwarze Alpenschweine und Augsburger Hühner, beides alte und gefährdete Nutztierarten, weiden auf den umliegenden Wiesen. Die neue Ausstellung "Utopie Landwirtschaft" erzählt von Erfolgs- und Irrwegen der Landwirtschaft in den letzten 200 Jahren, auch die Sonderschau "Eine Neue Zeit - Die Goldenen Zwanziger in Oberbayern" ist wieder zu sehen (bis 14. Juni). Da die Kinderangebote ausfallen, hat sich das Museum etwas Neues ausgedacht: eine Rallye durchs Museumsgelände.

Auch das Bauernhofmuseum Jexhof in Schöngeising lädt wieder Große in seinen Biergarten und Kleine auf den Spielplatz ein. Das Museum ist vom 29. Mai an wieder geöffnet, die Aktionstage aber ebenfalls gestrichen. Ein Programmpunkt ist den Corona-Einschränkungen dann aber doch nicht zum Opfer gefallen: Jeden letzten Freitag im Monat werden alte Handwerkstechniken vorgeführt oder Einblicke in die Tierwelt am Jexhof gewährt. Und dabei gilt generell: nicht mitmachen, nur zuschauen.

Geschichtspark Bärnau-Tachov, Di.-So., 10-18 Uhr, www.geschichtspark.de, t 096 35/924 99 75; Freilichtmuseum Markus Wasmeier, Di.-So., 10-18 Uhr, www.wasmeier.de, t 080 26/92 92 20; Freilichtmuseum Glentleiten, Di.-So. 10-17 Uhr, www.glentleiten.de, t 088 51/18 50; Bauernhofmuseum Jexhof, Di.-Sa. 13-17 Uhr, So. u. Feiertag www.jexhof.de, 11-18 Uhr, t 081 53/932 50

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: