Künstliche Intelligenz:Ein TÜV für Algorithmen

Der TÜV Süd will in Zukunft auch künstliche Intelligenz prüfen. Das Unternehmen arbeitet nun mit dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz zusammen, um einen "TÜV für Algorithmen" zu entwickeln - und so Systeme zu zertifizieren, die beim autonomen Fahren im Einsatz sind. Bei der Zusammenarbeit geht es vor allem um eine Plattform, auf der Firmen ihre Daten hochladen können und nach einer Prüfung ein TÜV-Zertifikat erhalten sollen. Systeme künstlicher Intelligenz lernen aus Daten und reagieren so entsprechend auf unterschiedliche Verkehrssituationen. Wie genau sie lernen, ist noch nicht erforscht, das soll sich durch die Kooperation ändern. "Wenn wir verstehen, welche Rückschlüsse die Systeme ziehen, können wir eingreifen und das Lernen gezielt steuern", sagte Houssem Abdellatif, Chef der Abteilung autonomes Fahren beim TÜV Süd. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr 17 Millionen Euro für die Förderung von Innovation ausgegeben, denn das Kerngeschäft des TÜV wird sich immer stärker wandeln. Wenn Autos "gespickt voll mit Sensoren" seien, stelle sich die Frage "welche Rolle dem TÜV Süd in Zukunft zukommt", sagte der Vorstandsvorsitzende Axel Stepken bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes am Dienstag. Die Firma werde deshalb immer mehr Software-Spezialisten brauchen. 2017 machte der TÜV Süd mehr als 2,4 Milliarden Euro Umsatz, 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um gut sieben Prozentpunkte auf knapp 217 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss lag bei 139 Millionen Euro und damit ebenfalls höher als im Jahr zuvor - damals waren es knapp 138 Millionen Euro.

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