Neues Ausbildungsprogramm:Mit Worten Welten bauen

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Die Wahl-Münchnerinnen Ines Honsel (links) und Gabi Altenbach sind ein Duo, das sich ganz dem Geschichtenerzählen verschrieben hat. (Foto: Hans Bentele)

Wie man eine Katze mit möglichst maximalem Effekt aus dem Sack lässt, lehren Ines Honsel und Gabi Altenbach in der Kursreihe "Künstlerisches Erzählen".

Von Barbara Hordych

Wenn Ines Honsel ihre Erfahrungen mit dem "Gute-Stube-Erzählfestival" bilanziert, das sie gemeinsam mit Gabi Altenbach seit 2014 alle zwei Jahre unter anderem in privaten Wohnzimmern in München veranstaltet, dann spricht die Resonanz für sich: "Das Erzähl-Virus infiziert im positivsten Sinne; viele Zuhörer kamen danach auf uns zu, wollten wissen, wo und wie sie selbst ihr Erzähltalent schulen und ausprobieren können", sagt Honsel bei einem Treffen.

Deshalb startet das Duo, das mit seinen Storyperformances regelmäßig öffentlich, aber auch in Schulen und Kitas auftritt, das Ausbildungsprogramm "Künstlerisches Erzählen". "Im Grunde geht es darum, mit Worten Welten zu bauen", sagt Honsel. Sie hat Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und anschließend Theaterpädagogik an der Hochschule der Künste in Berlin studiert, ebenso wie die Theaterpädagogin Gabi Altenbach, die in München bestens bekannt ist als eine der drei "Schwestern Grimm".

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Die Ausbildung ist eine Kooperation des Vereins Erzählkunst Bayern mit dem Evangelischen Bildungswerk Freising und umfasst zehn Module, die aufeinander aufbauen, aber auch einzeln gebucht werden können. Das erste Modul versteht sich als Schnupperkurs und bietet Interessierten jeden Alters einen Einstieg ins freie mündliche Erzählen. In den weiteren Modulen werden die Fragen "Wie gehe ich mit meinem Körper um?" oder "Wie konzipiere ich eine Figur?" behandelt.

Aus einer Figur heraus zu erzählen gehört zu den Spezialitäten von Honsel und Altenbach, deren jüngstes Geschichten-Projekt "1848! Revolution der ersten Generation" ist. Darin schlüpfen sie in die Rollen von Louise Aston und Mathilde Anneke, zwei visionären Freiheitskämpferinnen, die nach der gescheiterten Revolution 1848 fliehen müssen. "Keine Geschichtsstunde, sondern erlebte Geschichte", betont Honsel. Premiere hätte im März im Hoch X sein sollen - doch dann musste Honsel wegen einer Kehlkopfentzündung absagen. Die hat sie inzwischen auskuriert, weshalb die neue Ausbildungsreihe wie geplant starten kann. Den beiden Freiheitskämpferinnen werden sie und Altenbach dann im Herbst im HochX ihre Stimme leihen.

Künstlerisches Erzählen, Sa., 29. April, 11 - 18 Uhr, So., 30. April, 10 - 17 Uhr, Kulturzentrum Luise, Ruppertstr. 5, www.erzaehlkunst-bayern.de

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