"Schafft Euch einen Traum. Glaubt an ihn, und er wird wahr", rät der Komponist, Violinist, Pianist und Perkussionist Gregor Hübner gegen Ende der Weihnachtsshow seines schwäbischen Trios Berta Epple. Mit dabei sind der Filmkomponist Bobbi Fischer an Schlagzeug, Klavier, Konzertina und Ukulele, sowie der preisgekürte Veit Hübner am Kontrabass. Dass deren Münchner Auftritt nun in der Auferstehungskirche im Westend stattfindet, ist dem dortigen Pfarrer Bernd Berger tatsächlich die Bewahrheitung eines Traums, an den er schon seit Jahren glaubt. Bis 2025 will er seine Kirche nämlich zusätzlich in ein Kulturzentrum verwandeln.
Konzerte wie diese gemeinsam mit der Bar Gabanyi veranstaltete Weihnachtsshow deuten dabei jetzt schon an, wie ein Kirchengebäude auch jenseits der Gottesdienste ein Ort der Begegnung sein kann. Trotz der Pandemie genießen die Zuschauer hier nun eine vorweihnachtliche Stimmung, die auch heuer wieder wegen der Coronamaßnahmen ohne die sonst üblichen Weihnachtsmärkte im Stadtbild nur all zu oft fehlt.
Doch Berta Epples Weihnachtsprogramm ist mehr als nur ein Licht im Dunkel. Diese Show würde auch inmitten eines brennenden Tannenbaums lichterloh erstrahlen. Immerhin schafft sie es, Klassiker der Weihnachtsmusik jazzmusikalisch aufzupeppen, ohne ihnen ihre Erhabenheit zu nehmen. Dafür sorgt schon dieser himmlische dreistimmige Gesang, der als Klang gewordene Trinität die Musik regelrecht beseelt. Wobei das Ensemble seine Hörer nicht nur in kuscheligen Harmonien bettet. Ein vierhändig auf einem Kontrabass gespieltes "Schneeflöckchen" gerät so schräg wie jene Blockflötenattacken, mit denen Kinder die Leidensfähigkeit ihrer Eltern testen. Nur dass die Zuschauer bei Berta Epple nicht leiden, sondern aufrichtig amüsiert sind. "So fröhlich kann Weihnachtsmusik also sein", kommentiert das nach dem Konzert eine Zuschauerin, bevor sie in die Dunkelheit einer heuer nur allzu staden Zeit verschwindet.