Krimifestival 2010:Bei Lesung Mord

Bis zum 30. März lassen Kriminalautoren aus aller Welt die Münchner erschaudern. Zehn Tipps für das Krimifestival.

Ana Maria Michel

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Bis zum 30. März lassen Kriminalautoren aus aller Welt die Münchner erschaudern. Zehn Tipps für das Krimifestival.

Eine Ratte und eine Taube kämpfen in der Gosse, die Ratte gewinnt. Auf solche Skurilitäten trifft man auf den ersten Seiten von Josh Bazells Krimi Schneller als der Tod. Aus diesem wird der amerikanische Autor, der Literatur und Medizin studiert hat, auf dem Münchner Krimifestival 2010 lesen. Die deutsche Stimme kommt von dem Tatort-Kommissar Richy Müller.

Die Geschichte ist rasant und bizarr. Kein Wunder, dass Bazells Stil gerne mit den Filmen von Quentin Tarantino verglichen wird. Schneller als der Tod handelt von Pietro, dem Ex-Killer, der Arzt in einem Krankenhaus ist. Seine Vergangenheit holt ihn ein, als er einen früheren Feind behandeln soll, und er muss jetzt schnell sein - schneller als der Tod.

9. März 2010, 20 Uhr, Literaturhaus München/ Saal, Salvatorplatz 1, Eintritt 10 Euro/ ermäßigt 8 Euro, Reservierung unter 089-29193427

Foto: Tamar Hurwitz/ oh Texte: Ana Maria Michel

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Krimiautoren scheinen sich gerne am Wasser aufzuhalten - vielleicht deshalb, weil sich das Schreckliche oft in der Tiefe verbirgt.

Der in München lebende Friedrich Ani hat schon einige Preise für seine Texte gewonnen, zuletzt den Deutschen Krimipreis für Totsein verjährt nicht. Auf dem Krimifestival wird er aus seinem neu erschienenen Roman Die Tat lesen. Es ist das dritte Buch aus der Krimireihe Der Seher um den blinden Ermittler Jonas Vogel. "In dieser Geschichte, so scheint mir, bin ich der Welt, von der ich glaube erzählen zu müssen, so nah wie selten", so Ani selbst über sein Buch.

11. März 2010, 20:30 (Einlass 20:15), Hugendubel Fünf Höfe, Theatinerstraße 11, Eintritt 8 Euro, ausverkauft

Foto: Volker Albers/ oh

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Eine indisch-schweizer Krimi-Soirée verspricht das Programm des Münchner Krimifestivals mit Sunil Mann, der mit Fangschuss sein Romandebüt feiert. Er wurde 1972 als Sohn indischer Einwanderer in der Schweiz geboren. Als Autor spielt er mit Klischees, die er im Berner Oberland selbst erlebt hat.

Der indische Privatdetektiv Vijay Kumar steht in Fangschuss vor seinem ersten Fall - eine Katze wird vermisst. Aber das ist noch nicht alles. Die Ermittlungen spielen sich im Züricher Bankenviertel und auf einer einsamen Berghütte ab. Und am Ende ist es der Detektiv selbst, der in Gefahr gerät.

13. März 2010, 17 Uhr, Krimibuchhandlung Glatteis, Corneliusstraße 31, Eintritt 6 Euro, Reservierung unter 089-2014844

Foto: Eke Miedaner/ oh

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Frank Schätzing wurde 2004 mit seinem Bestseller Der Schwarm bekannt, der in 27 Sprachen übersetzt wurde. 2009 erschien Limit. Diesen Roman hat Schätzing zwei Jahre lang vorbereitet. Während dieser Zeit sprach er mit Experten und Wissenschaftlern, um die Geschichte möglichst authentisch gestalten zu können. In dem Buch geht es um eine Reise zum Mond im Jahr 2025. Das dort vorhandene Element Helium 3 soll die Energieprobleme der Erde lösen. Das ist der Anfang eines schrecklichen Machtkampfs in einer Welt, in der multinationale Konzerne Politik machen. Auf dem Münchner Krimifestival präsentiert Schätzing mit Limit Live eine Multimediashow mit Filmen, Musik und Leseelementen.

14. März 2010, 19 Uhr, Herkulessaal, Residenzstraße 1, Tickets ab 15,90 Euro unter 0180-54818181

Foto: dpa

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"Menschen sind senkrechte Schweine", hat Edgar Allan Poe gesagt. In Arne Blums Krimi Saubande haben die Schweine das Sagen. Detektiv-Schwein Kim hat bei Maler Munk ein neues Zuhause gefunden, doch dieser stirbt mit einem Messer im Rücken. Sein letztes Wort ist "Klee...". Was soll das bedeutet? Mit dem verwegenen Wildschwein Luke will Kim hinter das Geheimnis kommen. Die restliche Saubande, die erschreckend menschliche Züge trägt, ist dabei keine große Hilfe.

15. März 2010, 20 Uhr, Ruffini, Orffstraße 22-24, Eintritt 7 Euro/ ermäßigt 5 Euro, Reservierung unter 089-161160

Foto: Random House/ oh

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Der schottische Bestseller-Autor Ian Rankin liest beim Münchner Krimifestival aus seinem neuen Roman Ein reines Gewissen. Es ist der erste Fall des Ermittlers Malcolm Fox, der als Beamter für "Interne Ermittlungen" gegen eigene Kollegen ermitteln muss. Zu dieser nicht gerade leichten Aufgabe kommen familiäre Probleme: Der Vater liegt im Pflegeheim, die Schwester wird von ihrem Partner geschlagen. Nun muss Fox gegen einen Kollegen ermitteln, der unter Verdacht steht, Kinderpornos zu verbreiten. Aber Fox glaubt an seine Unschuld und wird bald selbst des Mordes verdächtigt.

16. März 2010, 20:30 (Einlass 20:15), Hugendubel Fünf Höfe, Theatinerstraße 11, Eintritt 10 Euro, ausverkauft

Foto: Random House/ oh

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Stadt der Verlierer heißt das neue Buch von Daniel Depp. Der Autor bringt damit die schmutzige Seite der Glamour-Stadt Hollywood ans Licht. Mit dieser ist er vertraut: Denn er ist der ältere Bruder des Schauspielers Johnny Depp. Sein Privatdetektiv, der ehemalige Stuntman David Spandau, jagt exzentrische Schauspieler, kinobesessene Mafiabosse und liebestrunkene Mörder. In der Stadt der Engel ist jeder nur auf der Suche nach Geld und Ruhm und greift dabei gerne auch zu unseriösen Mitteln.

18. März 2010, 19 Uhr, Kokon/ Lenbach Palais, Lenbachplatz 3, Eintritt 9 Euro, ausverkauft

Foto: ddp

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Queer Crime mit Martin Arz. Die Knochennäherin ist der dritte Fall des melancholischen Kriminalrats Max Pfeffer. Und es ist kein leichter. Pfeffer ermittelt im Künstlermilieu am Münchner Residenztheater. Es geht um einen tot geglaubten Künstler, der so tot nicht sein kann und um ein Skelett, das plötzlich auftaucht. Ein vertuschter Mord und alte Bekanntschaften machen die Sache nicht weniger kompliziert.

23. März 2010, 19 Uhr, Café Selig, Hans-Sachs-Straße 3, Reservierung unter 089-2603320 (Buchhandlung Max & Milian)

Foto: Catherina Hess

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Frauen morden anders. Sie tun es auf die leise und weniger blutige Art und Weise. Auf dem Münchner Krimifestival lesen nur wenige Schriftstellerinnen. Zwei davon - Esther Verhoef (Foto) und Marion Pauw - haben sich zusammengetan und veranstalten eine Frauen-Thrillernacht.

Verhoef erzählt in Die Geliebte die Geschichte einer mörderischen Liebe in Südfrankreich. Eine Frau will ein neues Leben beginnen und landet stattdessen im Gefängnis.

Marion Pauw spielt die Spannung zwischen Beweiskraft und Intuition aus. Die in Tasmanien geborene Autorin ergründet in Blutige Asche die schrecklichen Abgründe einer Familiengeschichte.

23. März 2010, 20 Uhr, Ampere/ Muffatwerk, Zellstraße 4, Eintritt 8 Euro, Reservierung unter textfactory@t-online.de

Foto: Random House/ oh

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Beifang heißt der neue Roman von Ulrich Ritzel, der 2010 den Deutschen Krimipreis gewonnen hat: Eine Kunsthistorikerin wurde ermordet und ihr Ehemann steht bereits vor Gericht. Kommissar Berndorf soll für den Verteidiger des Angeklagten private Ermittlungen durchführen. Als Berndorf mit den Ermittlungen beginnen will, ist sein Auftraggeber tot. War es Selbstmord? Verbindungen aus früheren Tagen kommen ans Licht und bald stößt Berndorf auf das Verbrechen, das vor langer Zeit alles ins Rollen gebracht hat.

25. März 2010, 20:30, Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstraße 45, Eintritt 6 Euro, Reservierung unter 089-3801500

Foto: Random House/ oh Texte: Ana Maria Michel

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