Umbau-Pläne:Ein neues KVR für 60 Millionen Euro

Umbau-Pläne: Bürgerbüro im KVR: Die Aufgaben werden immer mehr.

Bürgerbüro im KVR: Die Aufgaben werden immer mehr.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • "Großzügiger und kundenfreundlicher" soll das Kreisverwaltungsreferat in München werden. Mitarbeiter sollen sich wohler fühlen, Besucher schneller vorankommen.
  • Der Stadtrat wird dazu an diesem Dienstag einen 60 Millionen Euro teuren Umbau genehmigen.
  • Der Umbau im Bürgerbüro ist für das Jahr 2020 geplant.

Von Heiner Effern

Die Stadt will das Kreisverwaltungsreferat (KVR) an der Ruppertstraße für 60 Millionen Euro modernisieren. Das zentrale Bürgerbüro im Erdgeschoss bekommt einen neuen Eingang, wird weitgehend neu organisiert und mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen ausgestattet. Dazu soll es im Haus unter anderem ein neues Leitsystem für die Besucher geben, damit sie schneller dorthin kommen, wo sie hin müssen. Die Brandschutztechnik soll auf den aktuellen Stand gebracht, die Strom- und Datentechnik ertüchtigt werden. Der Haupteingang zur Lindwurmstraße, über den man zum Beispiel zur Ausländerbehörde gelangt, soll "großzügiger und kundenfreundlicher" werden. So steht es in einer nicht öffentlichen Beschlussvorlage, die die Vollversammlung des Stadtrats am Dienstag endgültig billigen soll.

"Das wird kein Stückwerk, sondern ein großer Wurf aus einer Hand", sagt KVR-Chef Thomas Böhle auf Anfrage. Seine Behörde mache sich damit fit für die Zukunft. Eine Neuerung wird es schon vor Beginn der Bauarbeiten geben: Auch das zentrale Bürgerbüro soll im Januar 2019 die Möglichkeit erhalten, online Termine zu vergeben. Bislang gibt es das nur in den fünf Außenstellen des Bürgerbüros.

Nicht eingerechnet in die 60-Millionen-Euro-Investition sind die bereits laufenden Bauarbeiten an der Ruppertstraße. Das KVR-Gebäude wird derzeit aufgestockt und bekommt eine energetisch einwandfreie Fassade. Diese Sanierung zahlt der Vermieter, das Haus gehört der Stadt nämlich nicht. Sie verlängerte aber im Jahr 2016 den Vertrag um 30 weitere Jahre. Der Eigentümer wird auch für die Umsetzung der nun von der Stadt zusätzlich gewünschten und zu bezahlenden Umbauten verantwortlich sein.

Davon sollen Bürger wie Mitarbeiter profitieren. Das neue Konzept sieht vor, dass nicht mehr alle Besucher über einen Eingang ins Haus drängen, sondern getrennt ins Gebäude geführt werden. Dafür ist ein neuer Eingang an der Ruppertstraße geplant, der direkt ins Bürgerbüro führen soll. Dort soll dann wie überall in der KVR-Zentrale ein digitales Leitsystem dafür sorgen, dass niemand mehr in der falschen Schlange ansteht oder jemand das gesuchte Büro nicht findet. Die jetzt praktizierte Einteilung der Besucher anhand der Anfangsbuchstaben ihres Nachnamens soll komplett verschwinden. Die Zahl der Warteräume soll von acht auf zwei sinken.

Die Mitarbeiter des Kreisverwaltungsreferats bekommen moderne und gut durchlüftete Büroräume. Das Licht soll angenehm zum Arbeiten sein, der Lärm auf ein Mindestmaß reduziert werden. All diese zeitgemäßen Voraussetzungen einer modernen Verwaltung erfüllt die Ruppertstraße 19 schon lange nicht mehr. Dazu soll es zusätzliche Arbeitsplätze geben - um der steigenden Zahl von Münchnern Rechnung zu tragen, die im KVR vorstellig werden.

Der Umbau im Bürgerbüro soll im Jahr 2020 beginnen. Für diese Zeit sollen die Mitarbeiter in den ersten Stock ziehen und dort die Besucher betreuen. Die derzeit dort sitzende Ausländerbehörde soll dann in ihren neuen Räumen in der dritten Etage untergebracht sein. Die Logistik während des Umbaus wird diffizil sein: Im Schnitt kommen täglich 1300 Bürger ins KVR, an Spitzentagen sogar 6000.

Das digitale Leitsystem, das diesen auch Barrierefreiheit in jeder Hinsicht garantieren soll, erfordert eine Modernisierung der Strom- und Datentechnik. Zudem soll das KVR sicherheitstechnisch aufgerüstet werden - etwa mit neuen Überwachungskameras.

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