Kooperation:Leichtbau statt Limousine

Elektro-Taxi bei der Firma USM Haller, Wittelsbacherpl. 1
(Foto: Florian Peljak)

Ein neues Elektro-Taxi soll nächstes Jahr in München auf die Straße kommen

Mindestes ein Modell der gehobenen Mittelklasse, drunter macht es ein Taxi nicht. Das Taxi der Zukunft aber könnte ganz anders aussehen: Ein Gefährt, nicht einmal zwei Meter lang, nur 550 Kilogramm schwer, mit Elektroantrieb, nicht schneller als 85 Sachen in der Stunde und Platz für Fahrer, zwei Fahrgäste und Gepäck. Für eine Stadt ist das ausreichend, sagten sich Paul Leibold und Peter Naumann (Foto), der eine Projektleiter, der andere Fahrzeugdesigner des "City-e-Taxis".

Im Münchner Norden entwarfen die beiden zusammen mit Partnerfirmen und anderen Forschern ein Design-Modell. In diesem Jahr haben sie auf der Cebit in Hannover bereits ein Showcar vorgestellt, inzwischen läuft, wie Leibold erläutert, an der Technischen Hochschule Aachen der Bau der ersten Pilotfahrzeuge. Dort sollen noch Ende des Jahres erste Praxistests stattfinden. Im nächsten Jahr sollen die Ministromer dann auf Münchens Straßen zu sehen sein, wenn sie von Green City im Feldversuch getestet werden.

Doch es geht nicht nur darum, ob die Technik funktioniert und das Auto, das ein wenig wie ein verkleinerter Smart aussieht, ankommt, sondern auch darum, ob das Geschäftsmodell Aussichten auf Erfolg hat, das sich Neumann und Leibold ausgedacht haben. Nur als Taxi ist ihnen das Fahrzeug zu schade, sie sehen es auch als idealen Lieferwagen im Stadtverkehr. Nach ihren Vorstellungen sollen sich verschiedene Nutzer den Stromer teilen. Interesse ist offenbar da: In Indien, so berichtet Leibold, sei das Projekt unter 120 Bewerbern zum besten deutschen Mobility Start-up gewählt worden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: