Konzept für Neugestaltung:Ein Highlight für die Stadt

Die Münchner Grünen, die vor sechs Jahren die Diskussion um die innerstädtische Isar angestoßen haben, sind "sehr zufrieden" mit dem Entwurf , wie der Fraktionsvorsitzende Florian Roth sagt. "Das könnte ein Highlight für die Stadt werden." Es gehe eben nicht nur darum, die Isar für die Menschen zugänglich zu machen, sondern auch darum, das 50 Hektar große Gebiet neu zu gestalten und dabei die sensiblen Naturräume entlang der Kleinen Isar hinter dem Deutschen Museum zu schützen. Dieser Flussabschnitt soll laut Planungsreferat auch "auf keinen Fall weiter erschlossen werden".

Die CSU hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Schwenk vollzogen. Waren die Stadträte zunächst skeptisch, was Veränderungen im innerstädtischen Isarraum angeht, ist vor allem der Zweite Bürgermeister Josef Schmid nun ein bekennender Freund von neuen Nutzungsmöglichkeiten. Der Wirtschaftsreferent ist in diesem Jahr auch erstmals Schirmherr des Kulturstrandes am Vater-Rhein-Brunnen. Der CSU-Politiker hält die Grünanlage "für den idealen Standort" für Veranstaltungen wie den dreimonatigen Kulturstrand. Sogar einen dauerhaften Kiosk in der kleinen Anlage kann er sich unter Umständen vorstellen. Man müsse schauen, was machbar sei, sagte er kürzlich bei einem Pressegespräch anlässlich der Eröffnung des Kulturstrandes. Zum nun vorliegenden Rahmenplan wollte sich am Donnerstag kein CSU-Stadtrat äußern. Das Papier sei noch zu frisch, sagte ein Sprecher, bislang habe sich in der Fraktion noch niemand "in die Vorlage reingearbeitet".

Einklang mit dem Naturschutz

Auch Bettina Messinger sagt, sie habe noch keine Zeit gehabt, sich mit der Vorlage zu befassen. "Aber grundsätzlich wollen wir natürlich auch, dass die Menschen wieder näher an die innerstädtische Isar kommen", sagt die SPD-Stadträtin. Allerdings müsse das Konzept "in Einklang gebracht werden mit dem Naturschutz", sagt ihr Kollege Christian Amlong. Er findet, die Isar dürfe "keine Partymeile werden, sondern es muss eine vernünftige Lösung geben. Einerseits Kioske und Kleingastronomie, wo man mit Freunden sitzen und einen Cappuccino trinken kann und andererseits die ruhigen, naturnahen Bereiche".

Vor allem aber hofft Amlong, dass nun endlich ein Beschluss gefasst wird. Er sei ja schon "ein bisschen enttäuscht, dass es so lange dauert". Damit wenigstens ein bisschen was vorangehe, habe die SPD vor einem Jahr den Antrag gestellt, vorab schon mal ein paar Sitzgelegenheiten an der Isar zu schaffen. In den vergangenen Wochen hat das Baureferat dann reagiert und mehrere Bänke am Ufer aufgestellt, nördlich der Reichenbachbrücke gibt es seit Kurzem, wie schon auf der Südseite der Brücke, Kalksteinblöcke direkt am Wasser. Kaum waren sie aufgestellt, saßen schon die ersten Münchner auf den Steinen und genossen ihre Isar.

Rahmenplan

Ein städtebaulicher Rahmenplan ist zunächst eine Absichtserklärung, wie ein Gebiet künftig genutzt werden könnte. Wo in so einem Plan etwa ein Café eingezeichnet ist, muss also nicht zwangsläufig eines eröffnet werden. So schlägt das Planungsreferat in seinem Entwurf vor, die Ludwigsbrücke nach der anstehenden Sanierung für den Verkehr neu zu gestalten und Fußgängern und Radlern mehr Platz einzuräumen. Dafür soll allerdings der Stadtrat eine Machbarkeitsstudie genehmigen. Sollte diese zum Ergebnis kommen, dass ein massiver Eingriff in den Straßenverkehr trotz der hohen Anzahl an Kraftfahrzeugen möglich ist, könnten die Pläne umgesetzt werden. Der Entwurf des Rahmenplans für den Isarraum soll "Leitideen und Handlungsfelder" aufzeigen, aber auch konkrete Vorschläge machen. Er ist unterteilt in kurz-, mittel- und längerfristige Pläne. So könnte bald damit begonnen werden, den Bewuchs entlang der Isar an bestimmten Bereichen auszuholzen, um "Isarfenster" zu schaffen. Ein langfristiges Projekt hingegen ist es, einen Rundweg von der Cornelius- zur Ludwigsbrücke zu schaffen. Dazu muss die Sanierung des Deutschen Museums weiter fortgeschritten sein. anl

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