Was haben die Parteien verkehrspolitisch vor?
SPD: Die Sozialdemokraten haben sich vorgenommen, den Ausbau des Mittleren Rings Südwest bis 2014 abzuschließen. Die Möglichkeit, dort Tunnel zu bauen, soll überprüft werden. Neben dem Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs bezahlen IsarCard-Abonnenten nur 10 statt 12 Monate. Auch in den Ausbau der Radwege will die Partei investieren. Die SPD ist gegen eine Citymaut.
CSU: Die CSU will das Münchner Tarifsystem vereinfachen und sich für einen 10-Minuten-Takt der Öffentlichen Verkehrsmittel, zumindest während der Hauptverkehrszeiten, einsetzen. Die Union ist gegen eine Innenstadtmaut. Sie fordern den Bau weiterer Tunnel auf den Ringstraßen. Außerdem muss der Individualverkehr gefördert werden, sagt die Partei.
Bündnis 90/Die Grünen: Die Grünen wollen eine Citymaut einführen. Das Bündnis will überdies die Münchner dazu bewegen, anstatt mit dem Auto häufiger mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Einen Tunnel am Mittleren Ring im Südwesten der Stadt lehnt die Partei nicht grundsätzlich ab, spricht sich aber gegen jeglichen weiteren Ausbau von Trassen und Spangen im Großraum München aus.
FDP: "Soviel Individualverkehr wie nötig, soviel öffentlicher Nahverkehr wie erforderlich", heißt es im Wahlprogramm der FDP. Die Liberalen wollen daher das Straßennetz in München und den Nahverkehr ausbauen und bessere Bedingungen für Radfahrer schaffen. Der Feinstaubbelastung soll eine verstärkte Straßenreinigung entgegenwirken. Die FDP ist gegen eine Citymaut.
Die Linke: Mehr Radwege, verbessertes Tarifsystem, Ausbau Nahverkehr, Einführung eines Sozialtickets - das sind die Kernthemen der linken Verkehrspolitik. Die Partei befürwortet eine Innenstadtmaut.
Rosa Liste: Die Rosa Liste ist für die Einführung einer Citymaut.
Freie Wähler: Sie wollen das Münchner Tarifsystem übersichtlicher gestalten und verkehrsberuhigte Wohngebiete schaffen. Der äußere Autobahnring ("Südring") soll fertiggestellt werden. Die Freien Wähler wollen die Tunnelplanungen am Mittleren Ring fortführen. Sie sind gegen eine Citymaut.
ÖDP: Die Partei will weniger Autos auf Münchens Straßen. Dazu soll ein autofreier Sonntag pro Montag auf der Leopoldstraße und ein Nachtfahrverbot zwischen null und sechs Uhr eingeführt werden. Von diesem Nachtfahrverbot ausgenommen sind Anwohner, Taxis, Lieferfahrzeuge mit Genehmigung und Notfallfahrzeuge. Außerdem will die ÖDP Münchens Radwege verbessern und die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln rund um die Uhr gestatten. Die Partei ist für eine Citymaut.
Foto: Stephan Rumpf